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Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Der MINI und sein neuestes Facelift. Zu Beginn war ich kein Fan davon, was man im Artikel der Neuvorstellung nachlesen konnte. Nun durfte ich den «neuen» MINI fahren und der Eindruck ist weiterhin zweigeteilt. Beginnen wir mit den positiven Punkten.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Der MINI ist das «gute» Auto, was ich mir immer gewünscht habe. Das letzte Update hat ihm nun eine 7-Gang-Doppelkupplung beschert, einen Abstandhaltetempomat, eine noch wertigere Fahrgastzelle und ein adaptives Fahrwerk. Oft sind die Spreizungen von Dämpferkennlinien in Kleinwagen mit wenig Gewicht eher marginal, hier sind sie überraschend gross und gut ausgefallen. Sanft aber direkt im Komfortmodus, sportlich und etwas härter im Sportmodus.

Bei offenem Fenster hört man den Turbo wunderschön zischen und arbeiten. Die 7-Gang-Doppelkupplung harmoniert fantastisch mit dem Motor und es ist wirklich fraglich, warum MINI bei der Einführung des F56 noch auf die gruselig-veraltete 6-Gang-Wandlerautomatik gesetzt hat.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Der Innenraum wirkt mit einer neuen Anzeige für den Kraftstofftank, einigen korrigierten Details wie der Position der Fahrmodiwähltaste und dem hochklassigen (optionalen) Multimediabildschirm, noch schicker, noch hochwertiger und noch aufgeräumter.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Auch im Aussenbereich hat MINI auf seine Fans gehört und bietet nun Akzente wie Scheinwerferumrandungen optional ab Werk in Schwarz an. Ebenso auch die MINI Logo- Projektion auf der Fahrerseite. Auch nachgerüstet von vielen Fans und jetzt optional ab Werk, wird das neue MINI Logo beim Öffnen und Schliessen des Fahrzeugs von einer Lichtquelle im Aussenspiegel auf den Boden im Vorfeld der Tür projiziert und ist dort für jeweils 20 Sekunden sowie dauerhaft bei geöffneter Tür zu sehen.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Ein weiteres nettes Detail sind die optionalen Rückleuchten im Union Jack Design, die den Sprung direkt von einem Konzept zur Serienreife geschafft haben. Das sieht man leider viel zu selten. Bravo MINI. Vorne kommen ebenfalls optionale adaptive LED-Scheinwerfer zum Einsatz, die ihre Leuchtwirkung automatisch an die Verkehrssituation anpassen.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Soweit so gut, aber das liest sich doch etwas zu positiv? Richtig. Denn da ist ein Problem oder eigentlich ein grosses Problem, was mehrere Kettenreaktionen auslöst.

Ich würde das 7-Gang-DKG der Handschaltung vorziehen und das ist ein grosses Problem. Nicht etwa, weil der Verkehr zunehmend stärker wird und ein DKG im Stau angenehmer ist, nein. Die Handschaltung ist einfach nicht gut. Nicht MINI-würdig.

Im R53 und R56 mit formschönem Schaltgriff, kurzen und knackigen Schaltgassen, kurzer aber präziser Kupplung ist sie heute unhandlich anzufassen, verdankt dem nicht-wertigen Schaltgriff in aufgeblähter Automatikwählhebel-Manier. Dazu kommt die Kupplung, die im Sportmodus zu früh und zu unvorhersehbar wieder greift, so dass oft ein Ruckler durch das ganze Fahrzeug geht. Suggerierte Sportlichkeit und niemand schreit auf.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Ein MINI-Facelift, bei dem der Cooper S keine Leistungsspritze bekommen hat. Niemand schreit auf. Hey MINI, habt ihr euren Ursprung, eure Motorsport-DNA vergessen? Mehr Gewicht bei gleichbleibender Leistung ist keine Lösung, besonders wenn Konkurrenten wie der Polo GTI mit mehr als 200 PS an den Start gehen und halbwegs satt konfiguriert fast CHF 15’000 günstiger sind.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Was ist also ein MINI, der nicht mit Handschaltung bestellt werden sollte und mit etwas Ausstattung schon an der CHF 50’000-Marke rüttelt? Ist das noch ein MINI? Wie erwachsen darf ein MINI sein? Nun, das muss jeder für sich entscheiden.

Kurztest: MINI Cooper S F56 mit DKG

Fazit:
Was bleibt also übrig? Ein sehr rundes Paket. Mit sämtlichen Ausstattungshighlights, wie oben beschrieben, könnte ich mir gut vorstellen, einen MINI als Zweitwagen parallel zum Sportwagen zu fahren, um somit die engen Parkhäuser / Parklücken nicht mehr fürchten zu müssen. Parallel kann man gleich auch noch einige Sympathiepunkte einfahren. Der MINI ist also leider erwachsen geworden, etwas weniger sportlich als gewünscht, aber versprüht noch immer gute Laune zu einem sehr hohen Preis.

Der OneMoreLap-Konfigurationstipp zur Optik:
British Racing Green Metallic, Dach- und Spiegelkappen in Schwarz, Motorhaubenstreifen in Schwarz, Heckspoiler, Piano Black Exterieur

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