Von der Spielkonsole in einen echten Rennwagen, kein Ding der Unmöglichkeit mit der Nissan GT Academy. Was genau dahinter steckt und wie effektiv das Nismo Lab ist, habe ich bei der Nissan GT Academy in Silverstone „erfahren“.
Gamer und Motorsport-Fans treten jährlich in Gran Turismo gegeneinander an, um die Chance zu erhalten, ein Nissan-Werksfahrer zu werden. Alleine dieses Jahr lockten Nissan und PlayStation mehr als 600’000 Teilnehmer aus 18 Ländern an die PlayStation. Wer jetzt denkt, dass sei alles nur eine PR-Aktion liegt weit daneben. Zum Beispiel hat Jann Mardenborough (GT Academy Gewinner 2011) mit seinen Teamkollegen das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Le Mans auf dem guten 7ten Platz beendet. Auch Peter Pyzera (deutscher Gewinner 2012) hat dieses Jahr mit dem Nissan GT-R Nismo GT3 erfolgreich an der Blancpain Endurance Series teilgenommen.
Ich fahre zwar öfters an der Konsole mit Lenkrad und Pedale, war allerdings noch nie auf einer abgesperrten Rennstrecke unterwegs und hatte so also eine ähnliche Vorbereitung wie die „richtigen“ Teilnehmer. Zwar waren im Hauptgebäude des Nismo Racecamps gleich ein paar PlayStation’s mit Lenkräder und Pedalen aufgebaut, allerdings konnten wir nach einer kurzen Einführung direkt mit rechts-gelenkten Nismo 370Z’s auf die Strecke. Die ersten Runden auf der abgesperrten Strecke, in unserem Falle dem Stowe Circuit (Silverstone), waren eher vorsichtig und verhalten, da der Instruktor auf dem Beifahrersitz das ESP noch auf der Aufwärmrunde komplett ausgeschaltet hat. Abends gab Nissan uns eine exklusive Vorpremiere auf den Stunt „Nismo vs. Wingsuit“, mehr dazu gibt es im separaten Artikel.
Am zweiten Tag ging es dann mit den neuesten Methoden von Nissan Motorsport (Nismo) daran, unsere Körper zu analysieren und auf dem Simulator unsere individuellen Fahrfehler ausfindig zu machen und diese zu eliminieren. Das Nismo Lab verfügt dazu über einen hochmodernen Simulator, welcher über unzählige Strecken und Fahrzeuge verfügt und sich natürlich ein paar Level realistischer fährt als die PlayStation. Ein weiteres Tool ist „Batak“, ein Gerät, dass über 12 Leuchten verfügt, welche in zufälliger Reihenfolge nacheinander aufleuchten und angetippt werden müssen. Damit kann man Reaktion und Auge-Hand-Koordination fördern, allerdings muss natürlich auch eine gewisse Grundausdauer vorhanden sein.
Weiter ging es auf den Nismo Body Composition Analyzer, welcher Fettmasse, Muskelmasse, Organmasse und Wasser im Körper misst. Das Gerät hilft Nismo die Gesundheit der Athleten zu überprüfen und eventuelle Risikofaktoren abzuleiten. Mich hat sehr beruhigt, dass ich eigentlich an Gewicht zulegen sollte, im Detail 6.8 kg Muskeln und 1.8 kg Fett. Meine komplette Auswertung gibt es hier.
Anschliessend ging es dann an die PlayStation, wo sich ganz klar herauskristallisierte, dass ich wohl zur „Generation PlayStation“ gehörte und so zwei ungefährdete Siege in Suzuka einfahren konnte. Im Anschluss wurde es dann wieder „real“ und wir hatten nochmals Zeit, wie schon am Vortag, mit Brustgurt ausgestattet und mittels Video- und Datarecording basierend auf GPS- und CAN-Daten, unsere Zeiten auf dem Track zu verbessern.
Die Daten konnten jeweils direkt nach der schnellen Runde beim #JukeRide ausgewertet werden. #JukeRide ist ein speziell umgebauter Nissan Juke, der u.A. drei grosse Monitore hat, welche genau Einblick gaben, wo man, wie viel Zeit durch welche Fehler verliert. Ein Beispielvideo des Onboardvideosystem mit Datarecording gibt es hier:
Mich hat definitiv erstaunt wie schnell man sich mit professionellem Coaching zusammen mit dem Nismo Lab verbessern kann, so habe ich am ersten Tag noch 68 Sekunden für eine Runde gebraucht, während ich am zweiten Tag schon bei 64 Sekunden angelangt war und mit Sicherheit noch 1-2 Sekunden drin gewesen wären. Der GT Academy Gewinner von 2011, Jann Mardenborough, zeigte mir dann noch, wie man die Strecke in einer Zeit von nur 60 Sekunden fährt, echt beeindruckend!
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