Der Hype um den Ford Focus RS ist riesig. Shmee150, JP Performance und weitere der versierten Autokenner haben sich direkt nach einer ersten Testfahrt ein Exemplar bestellt. Was macht den Hype also aus und wie muss man das Fahrzeug bewegen, damit es mehr Freude macht als die Konkurrenz A45 AMG, RS3 und M140i xDrive? Wir haben uns das in unserem Video und diesem Bericht genauer angeschaut.
Obwohl Ford den Fünfzylinder-Turbo-Motor leider in Rente geschickt hat, macht ein ziemlich cleveres Torque-Vectoring-Allradsystem den RS endlich zu einem Nachfahren der legendären Ford Rallye-Fahrzeuge, wie dem Ford Escort Cosworth WRC oder dem Ford Sierra Cosworth Rally WRC.
Der neue 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo kommt ursprünglich aus dem Ford Mustang und leistet im Focus mit 350 PS und 440 Newtonmeter allerdings etwas mehr Leistung. Die einzige Getriebe-Option ist eine manuelle Sechsgang-Schaltung, weiter mit im Paket eine Launch Control, adaptive Dämpfer und vier Modi für den persönlichen Spieltrieb.
Die adaptiven Dämpfer sind von der harten Sorten und während andere Fahrzeuge zwischen Komfort und Sport unterscheiden, gibt es beim Focus RS eigentlich nur „Hart“ und „Härter“. Abstriche die man gerne in Kauf nimmt, probiert man erst einmal die angesprochenen Fahrmodi durch.
„Normal“ versucht den RS so normal wie möglich zu halten, in „Sport“ wird die Gasannahme spontaner, die Lenkung härter und die Auspuffklappen öffnen sich für richtig lautes Backfire, wann immer man vom Gas geht. Braucht man mehr? Im Video verraten wir euch, warum „Sport“ eigentlich ideal ist.
In „Track“ werden die Dämpfer 40 Prozent härter, das Allradsystem zusammen mit dem ESP wird etwas entschärft und für schnelle Rundenzeiten optimiert. Dann gibt es da noch den Driftmodus. Er war für eine faustdicke Verspätung unseres Testwagens verantwortlich, da der Journalist im Slot vor uns, solange Donuts gedreht hat, bis die Reifen nur noch Fetzen waren.
Im Drift-Modus zwingt die Elektronik sämtliche Performance (bis zu 70%) in Richtung Heck. Zudem wird das ESP fast komplett deaktiviert, die Dämpfer hinten weicher und somit gibt es bei normaler Fahrt ein Feeling wie das eines Einkaufswagens mit lose-drehenden Hinterrädern.
All das gibt dem Fahrer die Möglichkeit, den Focus RS nicht nur einem amüsanten Übersteuern (wie im Sport Modus), sondern mit abartigen, aber gut kontrollierbaren Power-Oversteer-Einlagen zu fahren. Liebe Ingenieure von Audi Quattro, BMW xDrive und Mercedes-Benz 4Matic, nehmt euch ein Beispiel wie fahraktiv, versatil und spassbringend ein Sport-Allrad konzipiert sein kann.
Wie sich die (optionale) RS-Bremsanlage und die Handschaltung bei unserem Besuch auf der Nürburgring Nordschleife während einigen schnellen Runden geschlagen hat, erfahrt ihr im eingebunden Video oben.
Innen gibt es fantastische Recaro-Schalensitze, die leider etwas hoch positioniert sind, ein unten abgeflachtes Sportlenkrad und Zusatzinstrumenten für Öltemperatur sowie Öl- und Lade-Druck. Ansonsten gibt sich der Focus RS innen ganz zivil und was uns im Innenraum nicht gefallen hat, könnt ihr im Video oben erfahren.
Unser Verbrauch während der Testphase lag bei 11,6 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Der Testwagenpreis liegt bei CHF 55’720, der Einstiegspreis für den Ford Focus RS liegt bei CHF 49’300. Mein Fazit zum getesteten Ford Focus RS gibt es im eingebunden Video oben.
Unsere OneMoreLap auf der Nürburgring Nordschleife mit dem Ford Focus RS:
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What kind of lap time did the RS do at the Ring BTG?