Der neue Land Rover Discovery Sport will mehr sein als nur der Freelander-Nachfolger und schmückt sich sogar mit dem Beinamen „Sport“. Wie viel Sport im Discovery Sport Si4 wirklich drin steckt, habe ich mir im Test angeschaut.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass der neue Discovery Sport ein echter Land Rover ist. Die typische Front, die wir schon vom Range Rover Sport und vom Range Rover Evoque kennen, vereint er in einem betont kompakten Profil, von dem man kaum glauben möchte, dass diese Karosserie bis zu sieben Passagieren Platz bietet.
Naja, die dritte Sitzreihe ist auch eher für Kurzstrecken oder Kinder gedacht, aber sehr gut gefallen haben mir die USB-Anschlüsse in der zweiten Sitzreihe. So gibt es beim Nachwuchs sicher keinen Streit, wer sein Smartphone aufladen darf. Gut mitgedacht Land Rover.
Bei uns ist der komplett aus Aluminium gefertigte 2,0-Liter-Si4-Turbo-Benziner mit 240 PS (177 kW) an Bord. Er leistet bis zu 340 Nm und beschleunigt von 0-100 km/h in 8,2 Sekunden. Soweit in der Theorie. In der Praxis ist der 2,0 Liter Vierzylinder eigentlich permanent mit den 1’975 kg Fahrzeuggewicht beschäftigt. So bleibt vom „Sport“ weniger als erhofft übrig. Das kann der Evoque besser.
Beim Thema Fahrwerk das gleiche Spiel. Im Gelände fühlt er sich wohler als in sportlich gefahrenen Kurven. Kurvenräuber sollten also zum Evoque oder noch besser zum Range Rover Sport greifen. Die ZF-9-Stufenautomatik überzeugt und macht den Discovery Sport zum Gleiter.
Innen sitzt es sich bequem, jedoch höher und aufrechter als im Range Rover Evoque. Fahrer- und Beifahrersitz sind 10-fach verstellbar und verfügen über eine Memory-Funktion, so dass bis zu drei Sitz-Konfigurationen gespeichert werden können. In der von mir gefahrenen HSE Luxury Variante hätte ich auch etwas edlere Materialien beim Armaturenbrett und in der Mittelkonsole erwartet, wurde aber leider enttäuscht. Das Hartplastik rund um den Automatikdrehknopf liess sich um ein paar Milimeter bewegen und von Zeit zu Zeit haben mich während der Fahrt von verschiedenen Position im Innenraum knirsch & knarz Geräusche genervt.
Das neue Infotainment-System mit 8″-Touch-Display ist zwar angenehm gross, jedoch in Sachen Bedienung, Darstellung und Einfachheit weit weg vom bekannten System aus dem Range Rover und Range Rover Sport. Trotzdem wirkt es mit vielen neuen Farben frisch und passend auf das jüngere Zielpublikum.
Eine spezielle Innovation ist der neue Fussgänger-Airbag. Er wird von Druckrohrsensoren ausgelöst, die sich zwischen Stossfänger und Stossfängerträger befinden und es entfaltet sich innert 60 Millisekunden ein an der Basis der Windschutzscheibe montierter Airbag. Land Rover verspricht, sichergestellt zu haben, dass der Airbag selbst unter extremer Offroad-Belastung nicht versehentlich auslöst. Hoffen wir’s.
Weiter sind (zum Teil optional) diverse Assistenzsysteme an Bord wie der neu entwickelte Notfall-Bremsassistent, Verkehrsschilderkennung, Park-, Fernlicht- und Spurhalteassistent, ein Toter-Winkel-Warnsystem, HD-Surround-Kameras, sensorgesteuerte Scheinwerfer – und „Wade Sensing“ für sichere Wasserdurchfahrten.
Mein Fazit gibt es im Video oben, ich habe im Schnitt 10,9 Liter verbraucht. Den neuen Land Rover Discovery Sport gibt es ab CHF 44‘000, die von mir getestete HSE Luxury Version mit diversen Extras kostet CHF 74’640.
Gibt es eine Funktionsprüfung des Bremsassistenten ?
„Notfall Bremsassistent land rover discovery Sport“
Dank für Ihre Bemühungen
René Ackermann
Lieber René, vielen Dank für deinen Kommentar. Nein, wir haben das Notfall-Bremssystem nicht getestet.
Ich kann es dir aber kurz erklären: Der Bordcomputer berechnet mit Hilfe von Bildern der Stereokameras das Risiko einer Kollision und alarmiert in einem kritischen Moment den Fahrer mit Warnsignalen (akustisch & optisch). Dann wird die Notbremsung automatisch eingeleitet. Bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h kann das System so helfen, Kollisionen komplett zu vermeiden und bei Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h die Schwere des Unfalls zu verringern.
Ich hoffe das hilft dir weiter.
Liebe Grüsse, Andreas