Der Nissan Juke Nismo 4×4 ist der erste Crossover, der von Nissan Motorsport (Nismo) überarbeitet wurde.
Optisch hebt sich der Juke Nismo, dank einer komplett neuen Frontpartie mit LED-Tagfahrlicht, Nismo-Aerodynamik-Paket rundum, roten Aussenspiegel, 18″ Nismo-Felgen und weiteren roten Zierelementen, deutlich von seinem zivilen Bruder ab.
Nismo konnte aus dem 1,6 Liter Turbomotor weitere 10 PS herausholen, so leistet der Juke Nismo nun 200 PS (147 kW) und 250 Nm. Den Juke gibt es als Frontantrieb mit manuellem 6-Gang Getriebe oder (wie von mir gefahren) als 4×4-Modell mit CVT-Automatik. Das Fahrwerk ist angenehm straff und kaschiert das hohe Gewicht von über 1’400 kg (4×4 Version mit Automatik) gekonnt. Der Sprint von 0 auf 100 schafft der Nismo in 8,2 Sekunden.
Akustisch hält sich der Nismo im Innenraum angenehm zurück, Nissan hat zum Glück auf einen peinlichen Soundgenerator (à la Golf GTI) verzichtet und besticht jedoch aussen durch einen nicht-aufdringlichen dumpfen Klang.
Über einen Schalter im Innenraum hat man die Wahl zwischen klassischem Frontantrieb, klassischem Allradantrieb und dem ALL-MODE x4i. Der ALL-MODE x4i mit Torque Vectoring System ist sehr interessant, denn hier wird die Kraft anstatt nur variabel von vorne nach hinten verteilt, auch noch zusätzlich zwischen den Hinterrädern verschoben. Notfalls leitet das System in Kurven bis zu 100 Prozent des verfügbaren Drehmoments zum äusseren Hinterrad, um so ein Untersteuern zu verhindern. In der Realität merkt man das allerdings kaum, da für solche extreme Manöver der Motor einfach zu wenig Leistung hat.
Das Innenleben im Juke Nismo überrascht mit sportlichen Akzenten, guter Verarbeitung und sehr guten Alcantara-Sportsitzen. Alcantara-Einsätze finden sich auch am Lenkrad wieder, welches angenehm klein ist und optimal in der Hand liegt. Das stufenlose 7-Gang-CVT-Getriebe hat zwar einen manuellen Modus, leider habe ich aber Schaltwippen am Lenkrad und eine gewisse Sportlichkeit schmerzlich vermisst.
Die Bedienelemente sind intuitiv, das Navigationssystem mit Touchscreen ist zwar nur 5,8 Zoll gross, aber überzeugt durch Schnelligkeit und logischem Interface. Das Nissan Dynamic Control System mit den zwei Hauptmenü-Tasten „Climate“ und „D-Mode“ zur Steuerung von Klimaanlage und Motorabstimmung, braucht ein wenig Einarbeitungsszeit, da alle Tasten doppelt belegt sind und sich der Drehregler recht billig anfühlt. Es entschädigt im „D-Mode“ jedoch mit Funktionen wie dem G-Meter oder einer Ladedruckanzeige, die recht stark an den Nissan GTR erinnern.
Übrigens gibt es, für Individualisten recht unerfreulich, aber einfach bei der Entscheidung, keine Sonderausstattungen, sondern nur drei Farben (Pearl White, Black Metallic und Silver Grey) und die Wahl zwischen Frontantrieb mit manueller Schaltung oder Allrad mit Automatik. Der Verbrauch variiert zwischen 8 Liter auf der Autobahn und 9 Liter bei sportlichen Überlandfahrten.
Mein Fazit? Der Nissan Juke Nismo 4×4 CVT ist kein Rennwagen, aber ein Sportler im Aufbautraining. Das Fahrwerk, sowie der Allradantrieb würden locker 270 PS oder mehr vertragen und der Juke wäre dann mit dem Audi RS Q3 praktisch alleine im Segment der sportlichen Crossover mit über 250 PS. Der Grundpreis für die geschaltete Version mit Frontantrieb liegt bei 34’400 CHF und der von mir geteste 4×4 mit CVT-Automatik liegt bei 37’800 CHF.
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