Spontane Roadtrips sind oft die besten – und genau so einer hat uns an die raue Küste der Nordsee geführt. Doch diesmal sassen wir nicht in einem tiefen Sportwagen oder einem aerodynamischen Langstrecken-Gleiter, sondern hoch über dem Asphalt. Sehr hoch sogar. Der neue Toyota Land Cruiser J25 in der Ausstattungslinie „Invincible“ war unser Begleiter, ein Fahrzeug mit einer imposanten Erscheinung und einer legendären Geländegängigkeit, die man überall auf der Welt schätzt.
Kaum unterwegs, beeindruckt der J25 mit seiner souveränen Ruhe und seiner komfortablen Federung. Egal ob lange Autobahnetappen oder ruppige Nebenstrassen: Der Land Cruiser nimmt jede Querfuge und jedes noch so grosse Schlagloch mit einem sanften „Wippen“ zur Kenntnis. Er ist ein Fahrzeug, das jede Strecke entschleunigt, aber nie langweilig macht. Man hat das Gefühl, für jede erdenkliche Mission gerüstet zu sein – sei es eine Expedition ins Outback, eine Fahrt durch den Kaukasus oder eben ein Roadtrip an die windgepeitschte Nordseeküste.
Nordsee: Ein Roadtrip voller Kontraste
Unsere Reise begann frühmorgens mit der ersten Etappe Richtung Norden. Die Strassen waren noch leer, der Himmel bedeckt und der Nebel hing tief über den Feldern. Bereits nach wenigen Stunden fühlte sich die Fahrt im Land Cruiser wie eine ausgedehnte Reise an. Das hohe Sitzen und der entspannte Charakter des Fahrzeugs liessen uns den Stress des Alltags vergessen. Wir tuckerten durch verschlafene Dörfer, machten Pausen an einsamen Rastplätzen und genossen den Duft von feuchtem Laub und nassem Asphalt.
Je näher wir der Nordseeküste kamen, desto stürmischer wurde es. Der Wind peitschte über die Deiche, Wellen brachen donnernd an den Uferbefestigungen und die Luft war salzig und rau. In den kleinen Fischerorten reihte sich ein Backsteinhaus ans nächste und überall wehten die Flaggen im kräftigen Wind. Wir hielten an einem kleinen Café, in dem es heissen Tee und frische Waffeln gab – eine willkommene Stärkung nach der langen Fahrt. Während draussen der Regen gegen die Fenster prasselte, wärmten wir uns auf und genossen die ruhige Atmosphäre.
Nach einer kurzen Pause setzten wir unsere Fahrt entlang der Küste fort. Die breiten Strände der Nordsee waren fast menschenleer, nur vereinzelt sahen wir Spaziergänger mit Hunden oder Kite-Surfer, die den kräftigen Wind ausnutzten. Die Wellen schlugen unermüdlich gegen das Ufer und der salzige Nebel lag schwer in der Luft. Dank der erhöhten Sitzposition des Land Cruiser hatten wir eine grossartige Aussicht über die Dünenlandschaft und das raue Meer. Die Kombination aus endlosen Horizonten und der robusten Kraft des Fahrzeugs vermittelte ein Gefühl von absoluter Freiheit.
Die Strassen wurden schmaler, kurviger und teilweise von Sandverwehungen bedeckt. Es war eine wahre Freude, mit dem Land Cruiser durch diese abgelegenen Gegenden zu fahren. Die Ruhe im Innenraum, das sanfte Schaukeln über Unebenheiten und die gleichmässige Leistungsentfaltung machten diese Etappe zu einem Erlebnis. Wir hielten an abgelegenen Aussichtspunkten, um den Blick auf das stürmische Meer zu geniessen. Die schäumenden Wellen, der unaufhörlich wehende Wind und die vereinzelten Möwen, die über uns kreisten, verliehen dem Moment etwas Magisches.
Wir fuhren weiter entlang der Deiche und erreichten schliesslich einen kleinen Hafen. Fischerboote schaukelten sanft im Wasser und wir beobachteten, wie Netze eingeholt und Kisten voller frischem Fisch verladen wurden. Die salzige Luft, vermischt mit dem Duft nach Meer und Hafen, war unverkennbar. Hier genossen wir eine frische Fischspezialität, während unser Land Cruiser in der Nachmittagssonne glänzte – sein weisser Metallic-Lack reflektierte die Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Wolken gebahnt hatten.
Auf dem Rückweg, als wir durch das Hochsauerland fuhren, änderte sich das Wetter schlagartig. Die Sonne brach durch die Wolken, der Himmel färbte sich in warmes Orange und die Landschaft wurde in ein wunderschönes Licht getaucht. Der Land Cruiser rollte souverän über die Landstrassen und wir nutzten die Gelegenheit für einige spektakuläre Fotos. Das Fahrzeug wirkte in dieser Kulisse wie ein wahrer Abenteurer, bereit für jede Herausforderung.
Legende in neuer Form
Der Ruf des Land Cruiser ist unübertroffen. Wer Vertrauen in ein Fahrzeug setzen muss, nimmt oft genau dieses Modell. Neben Defender, Grenadier oder Wrangler ist der J25 eine der letzten echten Offroad-Ikonen, die sich den modernen SUV-Trends nicht ganz unterworfen haben. Und doch bietet die neue Generation ein Niveau an Kultivierung, das früher undenkbar gewesen wäre.
Im Gegensatz zu früheren Modellen ist der J25 spürbar verfeinert worden. Er bleibt ein echter Geländewagen mit einem robusten Leiterrahmen-Chassis, sperrbaren Differentialen und einem Low-Range-Getriebe. Doch mit seiner Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung und der elektronischen Entkoppelung des vorderen Stabilisators erinnert er mehr an eine Mischung aus Mercedes G-Klasse, Jeep Wrangler und Ford Bronco – ein beeindruckender Hybrid aus bewährter Technik und neuen Innovationen. Noch nie war ein Land Cruiser so leise, so stabil und so souverän auf jedem Untergrund.
Robust, aber stilvoll
Aussencheck. Toyota hat den Land Cruiser nicht nur technisch weiterentwickelt, sondern auch optisch in eine neue Liga gehoben. Die kantige, an den klassischen J40 erinnernde Form, die robusten Radläufe und das modulare Frontdesign machen ihn zu einer echten Designikone. Je nach Ausstattungsvariante gibt es ihn mit runden oder rechteckigen Scheinwerfern – ein nettes Detail für Fans klassischer Offroader.
Und auch das Interieur kann sich sehen lassen. Stoff- oder Kunstledersitze, ein 12,3-Zoll-Infotainmentsystem, ein digitales 7,0-Zoll-Kombiinstrument und eine hochwertige JBL-Soundanlage mit 10 Lautsprechern sorgen für modernen Komfort. Besonders praktisch: Eine 220-Volt-Steckdose im Kofferraum, ein kabelloses Ladepad für Smartphones und ein schönes Lederlenkrad. Wer es luxuriöser mag, bekommt eine Lederausstattung, eine elektrisch versenkbare dritte Sitzreihe und eine einzeln öffnende Heckscheibe. Toyota hat hier wirklich an alles gedacht.
Unterschiede zwischen USA und Europa
Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied je nach Markt: In Europa setzt Toyota auf einen 2,8-Liter-Turbodiesel mit 204 PS. In den USA hingegen gibt es einen 2,4-Liter-Turbobenziner mit 326 PS und zusätzlicher 48-Volt-Hybridunterstützung. Klingt die Dieselversion schwach? Keineswegs. Der J25 fährt sich in jeder Version beeindruckend souverän. Und 2025 soll auch die europäische Variante eine 48-Volt-MHEV-Unterstützung erhalten.
Fazit: Ein echter Alleskönner
Was bleibt von unserem Trip? Ein Roadtrip an die Nordsee im Land Cruiser ist ein ganz eigenes Erlebnis – eine Mischung aus Abenteuer und Komfort. Früher hätte ich gesagt: „Kauft euch so einen LC nur, wenn ihr ihn wirklich braucht.“ Doch das gilt nicht mehr. Der J25 ist ein Auto, das Strecke machen will, egal auf welchem Untergrund und bei welchem Wetter. Und es fühlt sich immer nach Club-Lounge an – egal, ob auf der Autobahn, im Wald oder an der stürmischen Küste.
Am liebsten würde man noch einen schweren Trailer hinten dran hängen, beladen mit einer GR Supra oder einem GR86 für den nächsten Trackday. Denn dieser Land Cruiser kann alles – und das mit Stil. 😊
Verbrauch und Preis
Der durchschnittliche Verbrauch lag bei etwa 11,4 Litern auf 100 Kilometer. Preislich startet der Land Cruiser mit der höchsten Ausstattung „Invincible“ bei CHF 89’800 und unser Testwagen mit Extras betrug CHF 91’900.-.
Weitere Impressionen:
Danke René für den sehr schönen Bericht.
Während René von der Entschleunigung wärmt, die Land Cruiser J25 seinen Fahrern und Mitfahrern beschert, schwärme ich von der Entschleunigun, die allein scjon das Lesen seiner Roadtrip-Erfahrungen mit sich bringt. Doppelt entschleunigt wäre man wohl, wenn man zuerst Renés Bericht liest und gleich anschließend in den J25 steigt…
Gewünscht hätte ich mir noch, wenn ab und an mal eine konkrete Ortsangabe in den Text eingestreut worden wäre.
Auch in die Fotos in dem Beitrag sind sehr eindrücklich.