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Signora (Alfa Romeo) Giulia Quadrifoglio (Typ952)

Sieg für Alfa Romeo mit der Signora Giulia. Was genau steckt dahinter – das wollen wir erfahren. Hier unser kurzer Fahrerlebnisbericht und eventuell auch schon leider letztes Treffen mit der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio.

Im Rahmen der Modellpflege ist viel passiert, dazu später mehr aber das tollste die Leistung des V6-Motors wurde auf 382 kW (520 PS) erhöht, und an der Hinterachse wurde das Torque Vectoring durch ein mechanisches Sperrdifferential ersetzt. Das adaptive Fahrwerk wurde auch überarbeitet. Dabei war die Giulia Quadrifoglio von Anfang an ein toller Wagen ja Gedicht. Die wunderschöne italienische Signora Giulia.

Der Reihe nach: Die Leserinnen und Leser des Fachmagazins «sport auto» wählten die italienische Hochleistungslimousine erneut zu ihrem Favoriten unter den Importfahrzeugen in der Wettbewerbskategorie „Serienautos Limousinen/Kombis bis 100.000 Euro“. Satte 62 Prozent nominierten das italienische Sportfahrzeug für den ersten Platz. Mit einem 382 kW (520 PS) starken Turbobenziner ausgestattet, der seine Kraft ausschliesslich auf die Hinterräder überträgt, begeistert die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio bereits seit ihrer Vorstellung 2016 die deutschen Autofans. Beim „sport auto AWARD 2024“ stellten sich 183 Fahrzeugmodelle in 21 Kategorien dem Urteil der Leserschaft, mehr als 9.300 gaben ihre Stimme ab. Der erneute Erfolg beim ‚sport auto AWARD‘ zeigt auch, dass die Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio immer noch voll auf der Höhe der Zeit ist und begeistert.

Ist es unser letztes treffen mit Signora Giulia bevor 2026 Schluss ist? Hoffentlich nicht! Ich befürchte schlimmes Konzernelektrogedöns von Stellantis. Nachdem ich kürzlich das vollelektrische Maserati Coupé durch den Schwarzwald bewegen durfte will ich mir gar nicht vorstellen was nun der armen Signora geschehen könnte. Sofort weiter und nicht länger dran denken … jetzt er Reihe nach.

Welche Limousine kommt denn schon mit einem so herrlichen Innenraum beinahe Bisschen «Classy» aber mit allem modernen Schnickschnack? Hinter dem Lenkrad befinden sich fix stehende metallene Schaltwippen – so schön. Dann eine Mittelkonsole mit gut gemachtem Drehrücksteller trotz Touchscreen und auch sonst einfach alles maximal schön aufgeräumt und teilweise in Karbon verpackt ebenso das Lenkrad und zudem verfügt das Cockpit verfügt über viele schöne echte Schalter und Tasten. Die Standardsportstize sind richtig gut Alltagstauglich und auch die drei Fahrmodi welcher der D/N/A Wählschalter her gibt sind sehr moderat. Nur im vierten dem Race Mode (alle Regelsystem sind dann OFF) wird die Giulia zur echten Bestie und man bekommt jedes der 510 PS gut zu spüren. Ich bevorzuge die «Soften» Dämpfer im Race Mode eben «Medium».

BMW M2 oder Alfa Romeo Giulia?
Im direkten Vergleich mit dem BMW M2 zeigt die Giulia auf meiner Referenzstrecke einer für das Fahrwerk sehr anspruchsvollen Strecke, mit viel schlechtem Asphalt und schmaler Landstrasse teils ohne Mittellinie, eine beeindruckende Performance. Während der M2 G87 damals von Kuppe zu Kuppe hoppelte, beim Bremsen nicht immer souverän blieb und gelegentlich Rückmeldungen in die Lenkung hackte, vermittelt die Giulia durchgehend ein stabiles und präzises sehr agiles Fahrgefühl. So schön.

Die Giulia bleibt sicher auf der Landtrasse und erlaubt ein flottes, entspanntes Vorankommen – fast schon mühelos, mit einem Lächeln im Gesicht. Dabei ist das alles kein aggressives Rennfahren, sondern eher flüssiges, sportliches Fortbewegen à la GT. Die Strecke kenne ich gut, und  – die Giulia setzt dabei den Massstab hoch und da ist Sie schon die Landesgrenze mitten in der Nacht bei leeren Strassen, ab jetzt gilt Landstrassentempo «cento chilometri all’ora. Bald bin ich im Gebiet der oberen Donau eine ach so herrliche Naturarena und tolle Kulisse für paar zügige Landstrassenpassagen, lange und kurze enge Kurven, paar geraden und Tunnels. Sie ist Grand Signiora und Meisterin dieses Terrains die Giulia Quadrifoglio (Typ952) von Alfa Romeo.

Gedankenblitz: Tamara nicht Giulia
Nach Hause geht es direkt und wir zielen zur nächsten «Autostrada». Der Motor, ist ein Kunstwerk die grossartige Dame baut schon mächtig Druck auf bei unter 2500 und erst ob 7000 nimmt die Oper Bisschen ab. Die Italienerin ist gut für 310 kmh eben auf der  «Autostrada tedesca» wenn man es denn genau wissen will und die Signora hat sich dann mal kurz dreissig Liter gegönnt. Was soll ich sagen. Bei «trecentodieci» – 310 auf dem Tacho überkommt mich ein Gedankenblitz, einer Erinnerung, wohl vierzig Jahre alt. Da war dieses schwarzhaarige, wunderschöne Italienermädchen in der ersten Klasse, ich musste😊 neben ihr sitzen.

Dieser Gedankenblitz an die Tamara, der Geruch ihres schwarzen langen Haares und schon muss ich das Gaspedal lupfen, die A81 zu eng für eine drei auf dem schönen Tachomter, paar LKW’s, Kühlwagen nachts unterwegs ich rolle «aus» im schönen italienischen rot am LKW-Konvoi vorbei und lasse das «strumento musicale» noch paarmal erklingen auf der leeren A81. In den beiden sportlichen Fahrprogrammen Dynamic und Race rumort die Signora gelöste Turbobenzinerin rauchig-aber bei weitem nicht mehr so vulgär in den Innenraum, tönt mässig in Richtung Aussenwelt. Unser Testwagen hatte die sündhaft teure Akrapovic-Sportauspuffanlage nicht verbaut und klingt seit dem Facelift deshalb etwas verhalten wie ich meine. Trotzdem Klasse: Das Klangspektrum Der Giulia Quadrifoglio sortiere ich aktuell in puncto Authentizität oberhalb der pubertär sprotzelnden AMG- und jenseits der sonoren BMW-M-Modelle ein. Könnt ihr Deutschen superteuer Anbieter nicht mal ne Runde drehen mit der Signora und dann auch auch mal wieder einen Deutschen-Michelmann-Antrieb bauen welcher so klingt, am liebsten so ausschaut? Meraviglioso strumento musicale divino!

Diese Historie
Insgesamt gibt es von der Giulia aus dem Hause Alfa Romeo bereits sechs Modellreihen es sind dies die Alfa Romeo Giulia Sprint Speciale (Typ 101), ein strömungsgünstiges Coupé, Baujahr 1959 bis 1966, die Alfa Romeo Giulia Limousine (Typ 105/115), eine viertürige Limousine, Baujahr 1962 bis 1978, die Alfa Romeo Giulia TZ (Typ 105), ein strassentauglicher Rennwagen, Baujahr 1962 bis 1967, die Alfa Romeo Giulia Spider (Typ 101), ein Cabriolet, Baujahr 1962 bis 1965, die Alfa Romeo Giulia GT (Typ 105), auch Alfa Bertone, ein zweitüriges Coupé, Baujahr 1963 bis 1975 …

… und unsere aktuelle Giulia (Typ 952), dieser Mittelklasse-Pkw, gebaut seit 2016 welcher ein Facelift erhalten hat zum Modelljahr 2023. Die Scheinwerfer arbeiten jetzt serienmässig mit Matrix-LED, und das Design wurde verändert. Das sogenannte 3+3 Design der Scheinwerfer soll an frühere Modelle, wie den SZ oder 159, erinnern und näher an das des Tonale rankommen. Die Wabenstruktur der Kühlergitter wurde verändert, und die seitlichen Lufteinlässe wurden nun auch optisch verdeutlicht. Die Heckleuchten wurden abgedunkelt, dies war bis jetzt nur beim Topmodell Quadrifoglio, seit der ersten Modellpflege, verfügbar. Im Innenraum ist nun ein digitales Kombiinstrument, das sich in verschiedene Anzeigevarianten umstellen lässt, serienmässig verbaut. Softwareupdates sind jetzt auch über das Internet mittels OTA möglich. Neu ist auch die NFT-Technologie, die bereits mit dem Tonale eingeführt wurde. Damit wird ein fälschungssicheres, digitales Zertifikat bezeichnet, das auf Wunsch des Besitzers wichtige Fahrzeugdaten aufzeichnet. Damit lässt sich beispielsweise eine ordnungsgemässe Wartung des Fahrzeugs nachweisen. Allgemein wirkt sich das positiv auf den Restwert des Fahrzeugs beim Verkauf aus. Dieselben Neuerungen sind auch in unserem Topmodell Quadrifoglio so vorhanden.

Was bleibt also?
Am Ende eines beeindruckenden Fahrerlebnisses, wie dem mit der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio, bleibt die Erkenntnis, dass es mehr ist als nur ein Auto. Es ist ein Stück italienische Leidenschaft, ein Kunstwerk auf Rädern, das durch und durch den Geist von Alfa Romeo verkörpert. Der V6-Motor, die agile Fahrwerksabstimmung, das harmonische Zusammenspiel aus Leistung und Design – all das macht die Giulia zu einer Klasse für sich, die auch nach den Jahren ihres Debüts noch immer zu den begehrtesten Fahrzeugen ihrer Klasse gehört. Die ständigen Weiterentwicklungen und der Facelift des Modells unterstreichen den Willen von Alfa Romeo, Tradition mit Innovation zu vereinen. Doch trotz aller technischer Raffinesse bleibt es das Fahrgefühl, das die Giulia Quadrifoglio so besonders macht. Sie fordert nicht, sie verwöhnt – und das in einer Art und Weise, die in dieser Klasse ihresgleichen sucht.

Ob dies wirklich unser letztes Treffen mit der Giulia war? Das hoffen wir nicht, aber die Zukunft der Marke – und vor allem der Giulia – bleibt ungewiss, insbesondere in einer Welt, in der der elektrifizierte Wandel auch vor den italienischen Klassikern nicht Halt macht. Wenn es nach uns geht, könnte die Giulia in ihrer aktuellen Form noch lange weiterleben – als eine der letzten, echten Fahrmaschinen, die ohne Kompromisse auf die Strasse gehen. Vielleicht wird sie im kommenden Jahr nicht mehr in dieser Form existieren, aber die Erinnerung an diese „Signora“ wird bleiben, genauso wie die Liebe zu ihren flüssigen Linien und der unverwechselbaren Fahrdynamik.

Die OneMoreLap-Konfiguration:
Die Giulia Quadrifoglio in ihrer aktuellen Version ist ein Auto für wahre Kenner. Wer sich mit diesem Modell auseinandersetzt, spürt schnell, dass hier jedes Detail, jede Entscheidung im Design und in der Technik einen Sinn hat. Von der überarbeiteten Federung, dem neuen mechanischen Sperrdifferential an der Hinterachse bis hin zur weiteren Leistungssteigerung des Motors auf beeindruckende 520 PS – die Quadrifoglio ist ein wahres Meisterstück der Ingenieurskunst.

Die von uns getestete Version, trotz des Verzichts auf die teure Akrapovic-Auspuffanlage, bietet ein Klangbild, das noch immer unverwechselbar und authentisch klingt. Es ist der Sound der Freiheit, der Leidenschaft, der puren Performance. Die Innenausstattung, mit ihrer Mischung aus hochwertigen Materialien und modernster Technik, bietet eine perfekte Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit. Wer die Giulia Quadrifoglio fährt, der will mehr als nur ein Auto – der sucht das Erlebnis.

Die „OneMoreLap“-Konfiguration ist für all diejenigen, die das Beste aus der Giulia herausholen möchten, ohne sich von den Konventionen des Alltags einengen zu lassen. Sie ist für Fahrer gemacht, die jede Kurve und jede Beschleunigung in vollen Zügen geniessen wollen. Ein Auto, das in jeder Hinsicht begeistert und dabei immer ein Stück italienische Eleganz und Dynamik bewahrt. Hier bleibt kein Wunsch offen – von der Performance über den Sound bis hin zum einzigartigen Fahrgefühl, das uns immer wieder dazu verleitet, noch eine Runde mehr zu drehen.

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