Den Begriff „Torque Vectoring“ habt ihr sicherlich irgendwo aufgeschnappt und wisst nicht genau was es ist. Hier die Erklärung:
Den Herstellern geht es primär mal um Fahrsicherheit. Vor 13 Jahren wurde das ESP (Elektronisches Stabilitäts Programm) eingeführt, was für die Automobilindustrie ein enormer Quantensprung war und heute serienmässig in fast jedem Fahrzeug zu finden ist. Das ESP richtet das schleuder-gefährdete Fahrzeug mit gezielten Bremseingriffe wieder in Fahrtrichtung. Schleudert also ein Auto hinten nach rechts aus, wird das linke innere Rad abgebremst. Durch dieses Gegenmoment richtet sich das Fahrzeug wieder in Fahrtrichtung und schleudert nicht unkontrolliert umher. Für Otto-Normal-Verbraucher ist das schön und gut, was ist jedoch mit den sportlichen Fahrern unter uns? Den durch die Bremseingriffe sinkt die Fahrdynamik, mit anderen Worten das Fahrzeug wird langsamer.
Nun zum „Torque Vectoring“ (auch „Sportdifferential“, „Vector-Drive“ oder „Dynamic Performance Control“), denn exakt an dieser Stelle haben die Ingenieure begonnen zu entwickeln. Sie versuchen genau das Gegenteil, anstatt das Abbremsen gezielter Räder, beschleunigt das Torque Vectoring das entgegengesetzte Rad. Dies erreicht den gleichen Effekt und die Fahrdynamik leidet nicht darunter. Sobald bei einer Kurve Untersteuern einsetzt, wird das kurvenäussere Rad mit mehr Antriebskraft versorgt. So schiebt das Differential das Fahrzeug sozusagen in die Kurve hinein. Der Fahrer hat das Gefühl als fahre er auf Schienen durch die Kurve.
Das erfordert enorme Rechenleistung der Bord-Steuergeräte, denn diese werten bis zu 100 mal pro Sekunde die unterschiedlichsten Sensorsignale aus, damit die vom Motor bereit gestellte Kraft an das richtige Rad weitergeleitet wird. Anhand der Werte vom Lenkwinkel-, Gierwinkel-, und Querbeschleunigungssensor wird bereits beim Einlenken in die Kurve schon mehr Drehmoment an das kurvenäussere Rad geleitet. Die Untersteuertendenz wird geringer, die Fahrdynamik umso besser und der Grenzbereich höher. Hinzufügen muss man, dass das Ford Performance Allrad-System im „Drift“-Modus beim Focus RS erstmals ein kontrollierbares Übersteuern zulässt.
Nehmen wir den brandneuen Focus RS mit „Ford Performance“-Allradantrieb und eben Torque Vectoring als Beispiel.
Die Situation in einer Linkskurve ist dann wie folgt:
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