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Tracktest: VW Golf VII GTI Performance, Polo VI GTI & UP! GTI

Halb 9 Uhr morgens, die Sonne lacht und etwa 20 Grad sorgen für einen Wohlfühlcharakter für einen Tag auf dem Circuit de l’Anneau du Rhin. Die entspannte Anreise mit dem langstrecken-tauglichen Audi RS 5 Coupé (Fahrbericht folgt) durch den Schwarzwald, lässt Vorfreude auf einen Tag auf der Rennstrecke aufkommen. Nach Kaffee, Croissants und kurzem Sicherheitsbriefing geht es dann schon los.

Tracktest: VW Golf VII GTI Performance, Polo VI GTI & UP! GTI

Ziel von heute: Wir fahren UP! GTI, Polo GTI und Golf GTI Performance auf der Rennstrecke von Anneau du Rhin und prüfen, ob der Golf immer noch das Mass aller Dinge in Sachen Fahrspass ist.

Tracktest: VW Golf VII GTI Performance, Polo VI GTI & UP! GTI

Kleiner Rückblick: Begonnen hat alles mit 1,6 Liter Hubraum, 110 PS, 182 km/h Höchstgeschwindigkeit, 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 3,70 Meter Länge und 800 Kilogramm.  Der Golf 1 GTI aus dem Jahre 1976 hat das Segment der sportlichen Klein- und Kompaktwagen so richtig befeuert. Daten über welche die PS-verliebten Jugendlichen von heute nur noch schmunzeln. Doch, was die Datenblatt-Junkies nicht wissen, ist wie puristisch, handlich und direkt sich ein Fahrzeug mit wenig Gewicht und verhältnismässig genügend Leistung fährt.

Tracktest: VW Golf VII GTI Performance, Polo VI GTI & UP! GTI

Genau da knüpft der neue UP! GTI an. Sein 1.0 TSI-Motor mit 115 PS, sorgt für 196 km/h Höchstgeschwindigkeit und 8,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit nur 3,6m Länge und einem Gewicht von 1070 Kilogramm gehört er zu den kleinsten Sportkugeln, die aktuell erhältlich sind.

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Also ab auf die Rennstrecke. Erste Gasstösse im UP! GTI hören sich eher nach Vierzylinder als nach Dreizylinder an, allerdings wird da per Sound-Aktuator nachgeholfen. Benjamin Leuchter, VW-Werksfahrer, der unter anderem auch die damalige Rekordrunde im Golf Clubsport S auf der Nürburgring-Nordschleife aufgestellt hat, fährt auf die Strecke raus und zieht das Tempo schon nach wenigen Kurven an.

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Die Spur ist 8 mm breiter, das Chassis liegt 15 mm tiefer, die Dämpfer sind straffer abgestimmt, gute Zutaten, obwohl der UP! GTI mit seiner Bauform weiterhin eher Turm als Läufer darstellt. Die serienmässigen 17-Zoll-Felgen sehen spitze aus und sorgen auch für etwas mehr Traktion, obschon der sportliche Wechsel von Gang 1 auf Gang 2 kurz die Traktionslampe aufleuchten lässt.

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Fazit nach einigen Runden: Der UP! GTI ist eine moderne Version des 1er GTI. Leicht, manuell, direkt und ungefiltert. Wir wünschten uns jedoch, die elektronischen Helferlein (TC & ESP) deaktivieren zu können, um auch die Balance noch an ihre Grenzen führen zu können. Ab CHF 20’100.- darf man den UP! GTI sein Eigen nennen.

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Wechseln wir in den Polo GTI. Dieser ist ausgerüstet mit einem 2,0-Liter-Turbomotor mit 200 PS und absolviert den Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden, DSG sei Dank. Der 2,0-Liter-Turbo Benziner tritt gegen ein Gewicht von 1355 Kilogramm an. Auch hier gibt es eine Verlinkung in die Vergangenheit. Der aktuelle Polo GTI erinnert mit seinen Aussenmassen und seiner Leistung sehr an einen Golf 4 GTI «25 Jahre Jubiläumsedition». So ist der Polo innert 15 Jahren also um eine ganze Fahrzeugklasse gewachsen.

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Einsteigen. Losfahren. Hier merkt man schon eher, wie er schneller über die Vorderräder schiebt, als der lebendigere UP! GTI. Obwohl er auch im Grenzbereich sehr lange ein neutrales Fahrverhalten an den Tag legt und den Fahrer wunderbar spüren lässt, wann die Lenkung geöffnet werden kann oder Gas weggenommen werden muss.

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Leistung im Verhältnis zum Gewicht ist gut dosierbar ausgelegt. Solange die Kurven nicht zu eng sind, schafft es der Polo GTI die meiste Kraft auf die Strasse zu bringen. Für wirklich enge Kurven oder Vollgas-Attacken auf nassem Untergrund fehlt ihm das XDS+ (Elektronische Differenzialsperre aus dem Golf GTI Performance). Hoffen wir auf einen Polo GTI Performance, der dann nochmals ordentlich nachgewürzt kommt. Der Basispreis für den Polo GTI beginnt bei CHF 32’150.-.

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Letzter Fahrzeugwechsel in den Golf GTI Performance. Ist er immer noch der Benchmark? Ab sofort gibt es ihn nur noch als GTI Performance mit 245 PS. Die Variante mit 230 PS wurde gestrichen. In seinem Inneren arbeitet ebenfalls ein 2-Liter-Turbobenziner, aber eben mit 245 PS. Da er sich auf den Sommer besser vorbereitet hat, bringt er 1’387 Kilogramm auf die Waage. Lächerliche 32 Kilogramm mehr als der Polo GTI.

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Dadurch kann er sich in nur 6,2 Sekunden auf 100 km/h schwingen. Im Jahre 2017 wurde die 7. Generation Golf etwas aufgefrischt (wir haben berichtet) und ist seit diesem Zeitpunkt auch mit digitalen Gadgets, wie dem optionalen digitalen Tacho ausgerüstet.

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Sein Fahrverhalten schreit nach «Ausgewogenheit» und dank XDS+ gelangt die Kraft fast verlustfrei auf die Strasse. Am Kurvenausgang lässt er den Polo zwar stehen, allerdings ist der Unterschied kleiner als ihr nun denken würdet. Die Zusatzkilos im Vergleich zum Polo GTI spürt man nur bei doppelten Richtungswechseln offensichtlich.

Tracktest: VW Golf VII GTI Performance, Polo VI GTI & UP! GTI

Erschreckend: Der Unterschied zwischen Polo GTI und Golf GTI Performance ist kleiner als der Unterschied zwischen Golf GTI Performance und ausgelaufenem Golf Clubsport S. Gegen unseren Lieblings-Hothatch wirkt der aktuelle Golf GTI Performance zwar bemüht, aber Untersteuern, braver Auspuffsound und stieres Handling halten ihn zurück. Der Golf GTI Performance könnte mit einem Basispreis von 42’350.- CHF in eurer Buchhaltung auftauchen.

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Wer nun Lunte gerochen hat und ein «Tracktool» ohne Strassenzulassung direkt ab Werk möchte, kann bei VW auch den Golf GTI TCR ordern. Ein Rennwagen, der auch dem Clubsport-Nachfolger für die Strasse seinen Namen verleihen wird. Die TCR-Serie ist eine Rennserie mit seriennahen und leistungsstarken Tourenwagen mit Frontantrieb, 2-Liter-Turbomotor und etwa 350 PS.

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Er besteht zu 65 % aus Serienteilen, die auch im «normalen» GTI Performance zu finden sind. Von 0 auf 100 km/h vergehen 5,2 Sekunden und der Vortrieb endet bei ca. 235 km/h . Schlappe 1285 kg bringt der extrabreite TCR GTI auf die Waage. Man muss rund CHF 100’000 überweisen, um dieses Renngerät sein Eigen nennen zu dürfen.

Mein Fazit: Der Polo GTI holt auf den Golf GTI Performance auf. Handlungsbedarf also im Hause VW, damit der Polo nicht den Golf kannibalisiert. Überraschend für mich: Der ehrliche, kleine und raue UP! GTI. Sieht doch sein Datenblatt am unscheinbarsten aus, überrascht er nachher dafür mit sehr viel Fahrspass und Charme.

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