Unser #RoadToMonaco Trip mit dem Mercedes-AMG GT S Edition 1 und dem MINI John Cooper Works F56 ist schon wieder Geschichte. Monaco, Rally San Remo, Col de Turini sind nur einige Highlights davon. Los geht’s!
Wie der #NismoTrip 2013, der #FtypeRoadtrip 2014 und der #RoadToElba Trip im April 2015, war auch die #RoadToMonaco Reise ein ziemlich unvernünftiger Road Trip, ganz nach der Grundidee von OneMoreLap.com. Nach Monaco reist der Otto Normalverbraucher nämlich mit dem Flugzeug in 1 Stunde und 5 Minuten (ab Zürich nach Nizza) und kann dabei, voller Vorfreude auf seinen Urlaub, gemütlich einen herb-süssen Cosmopolitan schlürfen. Stopp, umdenken bitte.
Anstelle vom Flugzeug nach Nizza haben wir uns für den ersten Tag eine 722km lange Route über den Susten-, Grimsel- und Furkapass vorgenommen. Dank einem frühen Start in Schaffhausen haben wir den Sustenpass praktisch Menschen- und Autoleer angetroffen und konnten gleich mal an der Performance beider Fahrzeuge schnuppern. Die Alpenkulisse vom Susten, der übrigens den Kanton Uri mit dem Berner-Oberland verbindet, brachte unsere deutschen Freunde ins Schwärmen und bot uns zudem eine wunderbare Kulisse für einige Fotos. „Wir“ heisst übrigens, die Brüder Max & Fritz von GetOutAndDrive.de und Luca & ich von OneMoreLap.com.
Eines war schnell klar, wenn man den Mercedes AMG GT S Edition 1 auf den gut ausgebauten, flachen und übersichtlichen Passstrassen von der Leine lässt, hat der MINI nicht den Hauch einer Chance. Doch auch auf den schönsten Bergpässen gelten Tempolimits und weil der AMG in nur 3,8 Sekunden (0-100 km/h) zum direkten Führerscheinentzug sprintet, ist viel Selbstbeherrschung gefragt.
Doch trotz Tempolimits und viel Selbstbeherrschung konnte der 4,0-Liter V8-Biturbomotor sein Potenzial nicht verbergen. Was für ein teuflisches Biest. Im Zusammenspiel mit den mächtigen 295/35R Reifen sorgt er in jedem Drehzahlbereich für einen Schlag an den Hinterkopf, der mindestens das Denkvermögen erhöht, aber meistens auch für pure Gänsehaut sorgt. Der Motor, der meinen persönlichen Engine-of-the-Year Award kriegt, leistet im AMG GT S 510 PS und 650 Nm.
Wenn wir also mal die Autoquartett-Sammler konsultieren, finden wir heraus, dass der AMG GT S somit mehr Drehmoment als ein Nissan GT-R (ebenfalls BiTurbo) oder ein Huracán-Kampfstier aus Italien (V10-Motor ohne Turbo) hat. Wie genau der AMG Motor aufgebaut ist und warum die Ingenieure aus Affalterbach auf das „one man, one engine“-Prinzip schwören, könnt ihr in meinem separaten Artikel zum „AMG 4,0-Liter V8-Biturbomotor“ lesen.
Nun aber weiter auf unserer Tour. Den Grimsel- und Furkapass kennen wir übrigens schon von der #NewMINIJCW Ascona-Tour und der MINI fühlt sich auf diesem Terrain mit seinem TwinPower Turbomotor auch durchaus sportlich an. Das 6-Gang-Automatikgetriebe gefällt mir noch immer nicht, aber die 24 Spitzkehren und die darauf folgende wunderbare Aussicht lassen mich das schnell vergessen.
Wo wir gerade von wunderbarer Aussicht sprechen, unser Mercedes AMG GT S war mit dem „Edition 1“ Paket ausgestattet, welches u.A. ein grösserer Frontsplitter vorne, ein feststehender Heckflügel und ein Carbondach beinhaltet. Besonders der feststehende schwarze Heckflügel sorgt zusammen mit den schwarzen Aussenspiegeln, den schwarzen Endrohrblenden, dem Carbondach und den dunklen AMG Schmiederäder für einen wunderschönen Kontrast zur „Designo Diamantweiss Bright“ Aussenfarbe.
In der Gruppe waren wir uns uneinig über die Entwicklung der Karosserieform vom SLS AMG hin zum AMG GT S. Die lange und kräftige Motorhaube polarisiert noch immer, allerdings sind die Flügeltüren weg und das Heck ist etwas F-Type-isch. Was meint ihr? Einen Schritt vorwärts oder rückwärts? Nutzt die Kommentarfunktionen unten und lässt mich eure Meinung wissen.
Ein paar Stunden und Tankfüllungen später wartet auf uns in Imperia die Vermieterin von unserem Ferienhaus. Richtig gehört, Ferienhaus. Da wir nicht gerne zelten und ein AMG GT S neben einem Zelt auch etwas unpassend sein würde, setzen wir seit #RoadToElba auf Übernachtungsmöglichkeiten von AirBnb. Das Haus hat uns zwar täglich mit einem wunderschönen Meerblick überzeugt, doch es konnte nur über eine sehr schmale Strasse erreicht werden. Kein Problem für den MINI (1727 mm Breite). Blut schwitzen im zwei Meter breiten AMG.
Der zweite Tag lag ganz im Zeichen der San Remo Rallye. Wir haben uns auf die Spurensuche nach San Romolo begeben und im „Ristorante dall’Ava“ direkt schlafende Hunde geweckt. Eigentlich nur auf der Suche nach einem Kaffee, haben wir signierte Fotos mit Widmungen von Rallye-Legenden wie Röhrl, Loeb und Solberg entdeckt. Sehr sympathisch und von diesem Zeitpunkt an unser Stammlokal.
Weiter ging es dann auf die Erkundung der Rallye-Strecken rund um San Remo. Wo schon Motorsport-Legenden wie der Lancia Delta HF Integrale, Audi Sport Quattro S1, Peugeot 205 Turbo 16 und Subaru Impreza 555 um wichtige Punkte gefahren sind, musste sich der AMG durch seine Bauform leider gegenüber dem MINI geschlagen geben. Die schmalen und unübersichtlichen Strassen waren für den kleinen Wirbelwind (und seine Piloten) ein wahres Fest:
Am dritten Tag hat uns das Roadbook über den Col de Turini nach Südfrankreich und weiter nach Monaco gebracht. Doch halt, Col de Turini? Ja, den wohl bekanntesten Pass südlich der Alpen konnten wir uns nicht entgehen lassen. Endlich wieder etwas breitere Strassen, mediterrane Wälder, aufgelockert durch Doppelkehren mit schönen Aussichtspunkten und wenig Verkehr war es definitiv wert, dafür einen Umweg einzuplanen.
Viel wert für Gänsehaut beim Fahrer und Beifahrer ist auch die AMG Performance Abgasanlage. Während sie im Comfort-Modus die Klappen schliesst und so zum sanften Begleiter wird, gibt es im Race-Modus Gewehrsalven, die den AMG schon von weitem ankündigen. Unvernünftig und weit weg von der kommenden 72 Dezibel Regel. Herrlich!
Nach etwas „embouteillage“ in und um Nizza und einer Ehrenrunde über die F1-Strecke in Monaco (Video oben) suchten wir etwas Ruhe im Hafen von Monaco, der touristisch etwas weniger überlaufen ist als die Gegend rund ums Casino oder der Fairmont bzw. früher Loews Haarnadelkurve. Mit wunderbarer Aussicht auf die „Skyline“ von Monaco und direkt am Hafen waren wir Gäste bei „Stars’N’Bars“. Empfehlenswert sind die verschiedenen Burger und der Caesar Salad.
Auf der Rückfahrt von Monaco zu unserem Haus hatte ich auch mal Zeit den Innenraum vom AMG GT S etwas unter die Lupe zu nehmen. Dank Edition 1 Paket war da nur die Crème de la Crème verbaut worden. Beginnen wir mit dem perfekt in der Hand liegenden, unten-abgeflachten AMG-Performance Lenkrad im 3-Speichen-Design mit 12-Uhr-Markierung, Edition 1 Schriftzug und viel Alcantara. Weiter gefallen mir die Performance Sitze in Leder Nappa/Mikrofaser DINAMICA schwarz mit roten Kontrastziernähten, die ausgezeichneten Seitenhalt bieten, jedoch auf langen Strecken ziemlich hart sind. Mehr Rennstrecke als GT, aber ich bin ja noch jung.
Sämtliche Oberflächen auf der Mittelkonsole waren beim Testwagen in „AMG Carbon matt“. Kostet zwar heftig Aufpreis, wirkt aber auch sportlich und ist weniger empfindlich auf Fingerabdrücke als der schwarze Klavierlack der viele Tasten und Drehregler umrandet.
Genau diese Drehregler und Tasten sind übrigens im Stil von acht Zylindern in V-Anordnung angeordnet, Liebe zum Detail. Gefällt mir. Weniger hat mir allerdings das Navigationssystem „COMAND“ gefallen. Signalstörungen und das miese POI Verzeichnis (zumindest in Italien) sorgten oft für Kopfschütteln und das Ausweichen auf die tadellos funktionierende MINI Navigationseinheit. Das wohl nicht-funktionierende TMC wollte uns auf der Rückreise , die wir über den San Bernadino gefahren sind, bis weit nach der Tessiner Kantonsgrenze noch immer durch den Gotthard lotsen, obwohl da, laut Radio, über 1,5 Stunden Wartezeit herrschten. Nervig und unverständlich.
Ein Blick in die (Auf-)Preisliste von unserem Testwagen lässt verraten, dass wir das DYNAMIC PLUS Paket an Bord hatten. Es ist exklusiv für den GT S lieferbar und umfasst dynamische Motor- und Getriebelager. Dynamische Lager können ihre Steifigkeit stufenlos und blitzschnell an die jeweiligen Fahrbedingungen und das Fahrverhalten anpassen. Somit profitiert der Fahrer von einer besseren Performance bei optimiertem Fahrverhalten.
Der Verbrauch vom AMG GT S Edition 1 variiert sehr stark je nach Fahrweise. Auf Autobahn-Etappen kann er unter 8 Liter sinken, während er aber auch bei forscher Gangart mal über 15 Liter sein kann. Der Gasfuss entscheidet. Wer jetzt den AMG GT S kaufen will, kann das ab 181’100 CHF machen. Unser Testwagen war mit vielen optionalen Ausstattungsdetails und dem Edition 1 Paket bei 234’620 CHF.
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