Beim #SkodaEurotrek haben wir den Skoda Yeti 4×4 Offroad erprobt und ihm in den rauen und sagenumwobenen Karpaten auf den Zahn gefühlt. Ob der Yeti in der Outdoor Variante mit Unterfahrschutz, intelligentem 4×4-Allradantrieb und speziellem Offroad-Modus zur waschechten Bergziege mutiert ist? Wir werden sehen. Doch beginnen wir von vorne.
Ausgangspunkt vom #SkodaEurotrek ist Belgrad in Serbien. Die Metropole Südosteuropas mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern punktet mit Freundlichkeit, Sauberkeit und westlichem Flair. Einzig die Architektur ist noch immer geprägt vom kommunistischen Jugoslawien. Doch, Moment. Da waren ja auch noch 26 Skoda Yeti Outdoor 2,0 TDI SCR 4×4 in Reih und Glied aufgestellt. Hat etwas sozialistisches, sieht aber eigentlich ganz gut aus. Der Yeti macht nämlich im Outdoor-Trim mit Dachträger, Ersatzrad, Funkantenne und den serienmässigen SUV-Akzenten, wie den schwarzen Seitenleisten und Türschweller eine richtig gute Figur.
Also rein und los, denn obwohl sich das Tagesziel von 293 Kilometer nicht nach viel anhört, wollen trotzdem insgesamt 2’500 Höhenmeter bezwungen werden. Das erste Teilstück führt uns jedoch über die Autobahn und gibt Fahrer und Beifahrer etwas Zeit sich mit dem Innenraum vom Yeti bekannt zu machen. Eingelebt im komfortablen Yeti und wohl etwas erschöpft vom Flug, haben wir jedoch bemerkt, dass wir seit 60km in den Süden anstatt in den Osten fahren. Nun ja, die serbischen Mautstellen hat das gefreut und wir haben die Lektion gelernt. Jedoch zahlt man in Serbien sehr gerne Maut, denn egal ob Autobahnen oder Landstrassen (nicht mautpflichtig), der Asphalt ist brandneu, tiefschwarz, wunderbar weich und man sieht weit und breit keinen Abfall. Gefällt.
Weiter geht es an der Donau entlang, die auch gleichzeitig einen Teil der Grenze zu Rumänien bildet. Die Küstenstrassen sind kurvig, der Asphalt wunderbar weich und das Verkehrsaufkommen gering. Wäre da nur nicht das hochbeinige und untersteuernde Fahrwerk des Yetis. Aber dazu gibt es einen Trick. Leider haben wir diesen auch erst am zweiten Tag gelernt. Also dazu später mehr. Das Tagesziel lag gleich hinter der rumänischen Grenze im von den Römern gegründeten Kurort Baile Herculane (Herkulesbad).
Am zweiten Tag klettern wir mit dem Yeti bis auf über 1’500 Meter über Meer, wobei 60% der Etappe aus Offroad-Passagen bestehen. Wichtig für diese Offroad-Passagen ist, laut unserem Guide, ein niedriger Reifendruck von etwa 1,8 bis 2,0 bar. Das hilft dem Yeti aber durchaus auch auf Asphalt, weil nun die Pneus in Kurven mehr arbeiten können und den hohen Schwerpunkt etwas vertuschen. Natürlich steigt bei niedrigem Reifendruck aber auch der Verbrauch an. Die goldene Mitte will gefunden werden.
Vorbei am Iovanu Stausee rauscht der Yeti ziemlich unbekümmert über die Schotterpisten des Domogled-Waldes. Der niedrige Reifendruck erhöht auch den Komfort spürbar, so dass nicht vor jedem Schlagloch die Bandscheibe um Gnade bettelt. Immer mit Blick auf die imposante Berglandschaft der Karpaten, die auch Edelweiss, Enzian, Orchideen und Europas dichteste Braunbären-Population beherbergt. Abgesehen von den Braunbären, erinnern die ausgedehnten Wälder auch oft etwas an das Berner Oberland.
Der grosse Unterschied zur Schweiz ist allerdings, dass man in Rumänien diese unbefestigten Wege legal befahren darf, so dass unterdessen ein regelrechter Offroad-Tourismus entstanden ist. Trotzdem sind die Arbeiter (die zum Teil illegale Rodungen durchführen) und die Anwohner stets bemüht freundlich zu sein. Freundlich ist auch der im Yeti verbaute Offroad-Assistent. Er hält nämlich bei Bedarf zwischen 1 und 30 km/h immer exakt die Geschwindigkeit, die ihm der Fahrer mit Bremse und/oder Gasbefehl vorgibt. Zudem hilft er zusammen mit der Haldex-Kupplung und einer speziellen Konfiguration der elektronischen Differentialsperre (XDS) auf steilen Forstwegen die 340 Nm verlustfrei zu verteilen.
Diese 340 Nm schöpft der kleine SUV übrigens aus der Diesel-Topmotorisierung mit 150 PS, der seine Vorgängerversion um 10 PS übertrifft und einen Verbrauch (mit Allrad und DSG) von 5,5 Liter auf 100 km verspricht. Versprechen sind gut, Kontrolle ist besser und da zeigt der Yeti uns nach sportlich gefahrenen Autobahn und Landstrassen einen Verbrauch von 7,2 Liter / 100 km an. Skoda gibt die 0-100 km/h Zeit mit 9,2 Sekunden an, doch das Aggregat punktet eher bei Zwischenspurts, die dank DSG zügig von Statten gehen. Das DSG spricht im „D“ relativ träge an, so empfiehlt es sich, für Landstrassen, aufgrund fehlender Schaltpaddles, den „S“ Modus zu nutzen, denn da wirkt der Motor viel frischer und lebendiger.
Auf der 140 Kilometer langen Bergstrasse, die sich „Strasse des Königs“ nennt und Transsilvanien mit der Walachei verbindet, wurde aber auch klar, dass die Strecken-Scouts die Route so gewählt haben, dass die Reise bei jeder Witterung problemlos durchgeführt werden kann. So wurde bei strahlendem Sonnenschein der Yeti natürlich viel weniger gefordert, als wenn wir den Trip während oder gleich nach ein paar Regentagen durchgeführt hätten.
Innen sitzt man auf optionalen Sportsitzen, die ausgezeichneten Langstreckenkomfort bieten. Stellenweise etwas Chrom, gute Verarbeitung und moderne Dekorleisten machen den Tschechen sympathisch. Trotz Facelift letztes Jahr, gibt es die Multimediaeinheit vom VW Golf 7 und Skoda Octavia weiterhin nicht für den Yeti. Schade. Dafür waren bei uns noch Parklenkassistent mit Sensoren und Kamera an Bord, die jedoch dank der Kastenform im Zusammenspiel mit der hohen Sitzposition und der daraus resultierenden hervorragenden Rundumsicht eigentlich nicht wirklich nötig waren.
Als Zusatz zum DSG und für mehr Kontrolle wünschte ich mir noch Schaltpaddles am Lenkrad, aber auch der S-Modus vom DSG erledigt seine Sache ganz ordentlich. Das Soundsystem mit 12 Lautsprechern hat unsere iPhones problemlos erkannt und für satten Sound auf den staubigen Etappen gesorgt. Musik zählt ja bekanntermassen zu den essentiellen Dingen für jeden Roadtrip.
Angekommen in Sibiu, ehemals Hermannstadt, fällt dann auch auf wie sich in Rumänien eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen den Städten und den ländlicheren Gebieten bildet. Während in den Städten der finanzielle Aufschwung spürbar ist, fühlt man sich in den ländlicheren Gefilden oft zurückversetzt in die sozialistische Republik Rumänien. Im Siebenbürger-Zentrum, das 2007 (zusammen mit Luxemburg) Kulturhauptstadt Europas war, endet der #SkodaEuroTrek.
Was bleibt? Viele schöne Eindrücke von mir bisher unbekannten Regionen und einem sympathischen und vor allem souveränen Skoda Yeti Outdoor 2,0 TDI SCR 4×4. Wir haben auf den rund 630 Kilometer dem eigenständigen SUV mit klaren Kanten und gutem Gesamtkonzept zwar nur einen Teil seines Offroad-Potenzials entlocken können, aber viel mehr wird der Durchschnittskunde auch nicht „erfahren“. Die von uns gefahrene Version kostet (exkl. Offroad-Zubehör wie Ersatzrad, Dachaufbau, Funk etc.) CHF 36’270.
Hallo ONEMORELAP
Mal in Kurzform eine Antwort dazu:
Wenn man euren Bericht so liest bekommt man einen guten Eindruck vom Eurotrek. Leider sind zig Yeti’s die in Reih und Glied fahren weniger spektakulär als wenn der Yeti im freien Gelände sich hätte austoben dürfen. Trotzdem ein sehr netter Reisebericht mit dem Yeti abseits der Straße.
MfG
JG
Hallo JG
Danke für deinen Kommentar, wir hätten uns ebenfalls etwas mehr Offroad Action gewünscht und den Yeti wirklich an seine Grenzen gebracht. Doch leider war das dieses Mal nicht möglich, wobei wir sicher nicht das letzte Mal in den Karpaten unterwegs waren. Diese Region ist ein Paradebeispiel für sprichwörtliches Abenteuerland, wo es immer Neues zu entdecken gibt.
Beste Grüsse aus der Schweiz.