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Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro

Der Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro mit 272 PS will eigentlich ein unspektakulärer Businessbegleiter sein, doch während dem Test hat er in mir mehr Emotionen ausgelöst als einige sogenannte „Sportwagen“. Warum? Ich hab ihn für einen Kurztrip nach München entführt und der „Nightdrive“ zurück war einfach nur: intensiv.

Nachts um halb 1 auf der A96, die Tachonadel wandert zwischen 230 und 260 km/h auf und ab, das Luftfahrwerk federt alle Unebenheiten weg, ein Reich der Freiheit liegt vor meiner Nase. Ich nutze es. Der 4,93 Meter lange Audi A6 prescht unaufhaltsam vorwärts. Die Reichweitenanzeige zeigt noch über 800km an. Die optionalen S-Line Sportsitze haben mich fest umschlungen ohne unangenehm zu werden. Die Bose Anlage gibt den neuesten Hit von MoTrip zum Besten. Der perfekte Nightdrive. Warum nicht einfach weiterfahren bis der Tank leer ist? Schliesslich ist der Weg das Ziel.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Wirkt dank S-Line und diversen dunklen Akzenten sehr dynamisch: Der Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro.

Am nächsten Tag nehme ich mir Zeit die Optik des A6 Avants etwas genauer zu betrachten. Die Wahl zum Daytonagrau Perleffekt in Verbindung mit dem S-Line Exterieurpaket und den Audi Sport 20 Zoll Felgen lassen den A6, der oft als langweilige Vertreterkiste abgestempelt wird, zum dynamischen Hingucker werden. Breite Kotflügel, die niedrige Dachlinie, die bis in die flach stehenden D-Säulen aus läuft und die während dem Facelift verschärften Scheinwerfer und Rückleuchten lassen den fast 5-Meter grossen Kombi knackscharf wirken. Der Punkt auf dem I sind die optionalen LED-Scheinwerfer mit Matrix-Licht und die LED-Rückleuchten mit von innen nach aussen wischendem Blinker. Dagegen wirken BMW 5er Touring und Mercedes-Benz E-Klasse langweilig und grossväterlich.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Dank S-Line Paket könnte man von der Seite den Diesel glatt als RS6 einstufen.

Zeit loszufahren! Also rein und Startknopf drücken. Doch der A6 prüft die Geduld des Fahrers. Besonders bei Kaltstarts geht es bis zu 4 Sekunden bis der Selbstzünder startet. Doch wenn er mal in den Startlöchern steht, könnte er glatt als 3.0 V6-Benziner durchgehen. Audi unterdrückt das Dieselnageln gekonnt, so bleibt ein heiseres Raunen, während das Triebwerk vibrationsarm im Leerlauf auf weitere Befehle des Piloten wartet. Also los: Wahlhebel der 7-Gang S tronic auf D, Lenkrad festhalten, Gas geben und geniessen wie die fast 2-Tonnen mit sehr souveränem Nachdruck angeschoben werden. Natürlich alles sehr ruhig und ohne künstlichen Soundaktuatoren, also Lautsprecher in der Auspuffanlage. Diese gibt es nur beim 3.0 TDI Biturbo (320 PS / 650 Nm) und im Sondermodell Biturbo Competition (326 PS / 650 Nm). Unser Testwagen leistet mit dem 3.0 TDI Motor 272 PS im Bereich von 3500 – 4250 Umdrehungen und saftige 580 Nm im Bereich von 1500 – 3250 Umdrehungen.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Der Farbton Daytonagrau Perleffekt ist eine ausgezeichnete Wahl für den A6.

Laut Datenblatt reicht das für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und einer Beschleunigung von 0-100 km/h in 5,7 Sekunden. Viel wichtiger im Alltag ist jedoch das sehr zügige Beschleunigen aus Regionen zwischen 80 und 120 km/h, was ihn als Begleiter für Langstrecken, insbesondere Autobahnen in Deutschland, hervorragend macht. Ein Beispiel dazu gibt es im eingebundenen Video oben. Sowieso sind Langstrecken das was er am besten mag.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Optional: Die Audi Matrix LED-Technologie.

Die 3 Stunden Fahrt von München nach Schaffhausen sind dank adaptivem Luftfahrwerk und Dynamiklenkung wie im Flug vorbeigezogen. Hätte ich einen A6 würde ich wohl jedes Wochenende eine neue Region entdecken wollen, einfach weil Reisen damit unglaublich flott, komfortabel und tiefenentspannt von sich geht. Über den „Car“ Knopf kann man zwischen fünf Fahrmodi (Comfort, Efficiency, Auto, Dynamic und Individual) wählen. Bei Individual kann man die einzelnen Parameter wie Motoransprechverhalten, Automatikgetriebe, Fahrwerk, Lenkung, Sportdifferenzial (falls vorhanden) und den Tempomat selber anpassen.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Die nach aussen wischenden Blinker sind ein nettes Detail des neuen A6.

Meine Lieblingseinstellung ist Motor: „Auto“, Fahrwerk: „Comfort“ und den Rest auf „Dynamic“. So bügelt der Avant beinahe jede Fahrbahnunebenheit weg und fühlt sich trotzdem sportlich direkt an. Da das S-Line Paket den A6 im Vergleich zum Serienfahrwerk um 30 Millimeter tiefer legt, gibt es die Möglichkeit das Fahrzeug einige Zentimeter anzuheben um z.B. Waldwege besser zu meistern. Die „Anheben“ Funktion ist auch bei Fahrzeugen ohne S-Line Paket an Bord, Voraussetzung man macht das Kreuz bei der Luftfederung „adaptive air suspension“.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Die vier Ringe vorne, ein Statussymbol schlechthin.

In der Stadt trübt der Anfahrassistent die Freude etwas. Eigentlich soll er komfortables Anfahren ermöglichen, doch leider löst er bei einer gewissen Gaspedalstellung (abhängig von der Steigung) die Bremsen so unvorhersehbar und ruckartig, dass alle Mitfahrer denken, man wolle den Weitsprung-Weltrekord von Mike Powell brechen. Ebenso der Spurhalteassistent „Audi active lane assist“ der etwas feiner eingreifen könnte. Sehr gut gefällt hingegen das elektronisch geregelte Sportdifferenzial, welches die Antriebskräfte zwischen den Hinterrädern verteilt. Zusammen mit der spurgesteuerten Trapezlenker-Hinterachse fährt sich der Audi so sehr neutral und aus Kurven hinaus kann man beim frühen Beschleunigen kurz einen Hauch von Übersteuern fühlen, der sich jedoch nie bewahrheitet und den Audi so stets unspektakulär aber schnell aus der Kurve zieht.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Der Innenraum wirkt hochwertig und dynamisch.

Innen glänzt der Audi mit hervorragender Verarbeitung und viel Platz. Clevere Ablagen ergänzen den Innenraum und sind optimal für Langstreckenfahrer. Die Dekoreinlagen wirken hochwertig, obwohl ich mir für den sehr hohen Preis des Testwagens z.B. beim Armaturenbrett etwas mehr Leder gewünscht hätte. Für Sportlichkeit sorgen die S-Line Sportsitze die mit perforierten Nähten einfach nur scharf aussehen, vielfach verstellbar sind, zudem noch ausgezeichneten Seitenhalt und guten Langstreckenkomfort bieten.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Die speziellen S-Sportsitze sorgen für besten Seitenhalt.

Aufgerüstet präsentiert sich das Infotainment-System, das nun mit einem schnelleren Grafikchip und seine Arbeit ausgezeichnet macht. Obwohl das BMW iDrive auf mich noch immer am intuitivsten wirkt, einfach weil die Finger weniger Weg zurücklegen müssen um durch die Menüs zu wechseln, ist das MMI beinahe auf Augenhöhe angekommen. Das optionale Head-up-Display projiziert wichtige Informationen wie aktuelle Geschwindigkeit, aktuell geltende Höchstgeschwindigkeit (optional) oder auch der Status des Spurhalteassistenten farbig auf die Windschutzscheibe.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Das Head-up-Display zeigt wichtige Infos in der Windschutzscheibe an.

Etwas versteckt, aber sehr clever sind die neuen Features von Audi connect. So kann man über sein via Bluetooth gekoppeltes Smartphone mobiles Internet an die Mitfahrer weitergeben oder Bilder und (Stau-)Informationen von Google Earth mit der Navigationsroute zusammenführen. Ich hoffe wir werden bald auch das volldigitale Cockpit aus dem TT im A6 sehen.

Fahrbericht: Audi A6 C7 Facelift 2015 3.0 TDI Quattro
Vielleicht bald mit dem virtuellen Cockpit vom TT?

Obwohl Audi 20 Prozent der Karosserie mit Teilen aus Aluminium gefertigt hat und so bis zu 70 Kilogramm im Vergleich zum Vorgängermodell einsparen kann, ist der Audi noch immer kein Leichtgewicht. So erstaunt auch der gemischte Verbrauch von 7,8 Liter Diesel auf 100km nicht. Bei Vollgasfahrten sind natürlich schnell Werte im zweistelligen Bereich erreicht. Der Testwagenpreis liegt bei CHF 117’200, der Einstiegspreis für den A6 3.0 TDI mit 272 PS bei CHF 78’700. Mein Fazit gibt es hier:

https://youtu.be/rglJ-m9VL_c

5 Kommentar

  1. Hallo Team Onemorelap

    Leider kann ich das im Bericht erwähnte „oben eingebettete Video“ nicht finden. Bin ich zu blöd oder ist das nicht mehr aufgeschaltet?

    Danke und beste Grüsse
    Emil

    1. Lieber Herr Emil Bieri, herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Das Video ist nun wieder ersichtlich. Es war temporär nicht mehr ersichtlich. Beste Grüsse vom OneMoreLap-Team

      1. Hallo, ich sehe das Video leicht auch nicht mehr und auf eurem YouTube Channel ist es auch nicht, bitte Link nochmal aktivieren das Videos interessiert mich sehr!

        1. Lieber Stefan, das Video ist wieder eingebettet. Das ging wohl durch eine Umstellung im Layout verloren. Beste Grüsse, dein Team von OneMoreLap.com

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