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MINI John Cooper Works Cabrio (2021, LCI II)

„A Very British Gangster“: Im und mit MINI, ich geb’s zu, fühle ich mich schon – wenn erst den Schlüssel in der Hand am Zusteigen befindlich – immer ein bisschen in den Film «The Italian Job» (2003) versetzt. John Bridger und Charlie Croker stellen ein Team zusammen, um Goldbarren aus einem Tresor in Venedig zu stehlen aber eines ihrer Teammitglieder verrät sie. Nach vielen Jahren plant Charlie akribisch einen weiteren Raub … eine Filmempfehlung.

Los geht’s, der Aussencheck, da steht er also: Wirklich sehr dunkles dunkelgrün, rote Spiegel, «MINI Yours» Union Jack auf dem Cabriodach. Very British – ja. Schon beinahe ein bisschen Gangsta Style –  «A VERY BRITISH GANGSTER» – die Infos dazu am Schluss des Artikels. Und nun tausche ich also meinen alten JCW GP2, der oft als Daily herhalten muss aber auch mal über die F1 Rennstrecke donnert oder die Route des Grandes Alpes und 23 Pässe in einem Durchgang meistert, gegen diesen schönen neuen MINI der Generation F und LCI – ebenfalls mehr dazu später.

Beinahe perfekt steht er da, alle Logos, Türgriffe und Scheinwerferringe ab Werk in schwarz, war dies doch Tuninggadget Nummer eins bei der R Serie und den MINI Liebhabern, aber mittlerweile wirken 18 Zoll grosse Felgen irgendwie verloren in den noch grösseren Radhäusern  – schade aber gut. Dafür entschädigt gutes und gediegenes Loungefeeling im Inneren: MINI-typisch alles sehr hochwertig seit die F Serie gelaunched einerseits, aber auch dank viel Sonderausstattung andererseits, mit nun aktuellem Connected Navigation Plus oder den schönen Interieuroberflächen Silver Chequered. Ebenfalls mag ich das HiFi-Lautsprechersystem harman/kardon, welches ich sehr empfehle. Bereits eingestiegen, das Dach geöffnet in unter 18 Sekunden und los geht der Spass.

Im Cabrio machen die textilen Oberflächen einfach Sinn, denn diese heizen sich weniger auf als Leder. Ich mag den zentralen Button zum Versenken aller vier Scheiben, auch bei geschlossenem Dach sehr praktisch. Weiter sehr praktisch das MINI Cabrioverdeck bietet nicht nur offen und zu als Position sondern ebenso als dritte Position die Schiebedachfunktion, was bedeutet, dass nur die vordere Hälfte des Dachs geöffnet wird. «A VERY BRITISH GANGSTER» eben, denn man könnte das so nutzen um während der Fahrt als Beifahrer aufzustehen und mit der Maschinenpistole wild in die Gassen zu feuern. Machen wir natürlich nicht und raten hiermit auch von allen Arten an Fahrten stehend auf dem Beifahrersitz oder generell von ungesicherten Fahrten ab!

Im August 2020, also vor ziemlich genau einem Jahr, haben wir vom MINI Cooper SE berichtet und vor einem weiteren Jahr, im August 2019 vom MINI Cooper S Cabrio. Es gab schon bei den anderen beiden MINI Modellen viel Lob, aber kurz und knapp, der LCI (Life Cycle Impulse) oder in Deutsch die Modellpflege hat ihm richtig gut getan, denn endlich sind die Assistenten auch richtig gut, genauso das Entertainmentsystem, bei MINI Connected Navigation Plus genannt. Nur das Headup-Display erntet Kritik, denn als VERY BRITISH GANGSTER eben maximal tief sitzen wollend kann ich das Headup-Display einfach nicht optimal justieren … mit meinen 178 Zentimetern Körpergrösse müsste ich den Sitz echt hoch einzustellen um in den Komfort des «Headup» zu kommen – schade.

Dafür kann der Abstandsregeltempomat einem die Arbeit und Aufsichtsfunktion gut abnehmen und bremst das Auto wenn nötig bis zum Stillstand und der Motor stoppt sofort. Fährt der Vordermann wieder an kündigt der MINI dies durch starten des Motors an. Ein Tritt aufs Gaspedal und der MINI nimmt die Verfolgung wieder auf. Charlie Croker hätte dies bestimmt gemocht als er den MINI als Fluchtfahrzeug gewählt hat.

Ja man darf sagen so ein MINI ist nun erwachsen genug, um ein richtig toller Begleiter im Alltag zu sein und als kleiner VERY BRITISH GANGSTER mitzuwirken. Mit offenem und natürlich ebenso mit geschlossenem Dach immer genug ruhig, um auch entspannt ein Gespräch führen zu können via Connected Navigation Plus und Apple CarPlay oder einfach über Bluetooth verbunden um den nächsten Raub akribisch weiter per Telefon zu planen.

Das Achtgang DKG ermöglicht sehr tiefe Drehzahlen und dadurch moderaten Verbrauch. That’s it, denn zu einem «VERY BRITISH GANGSTER» würde ein bisschen echtes Ploppen oder gar Knallen beim Gänge wechseln oder runterschalten schon gut passen, aber seit OPF Pflicht ist, ist das ja bei vielen anderen Autos auch nicht mehr drin – schade, hier kein «VERY BRITISH GANGSTER» Style mehr. Dafür bietet das MINI JCW Cabrio einen tiefen Kraftstoffverbrauch, 7,1 – 6,8 l/100 km, was wir so in etwa reproduzieren konnten und die CO2-Emissionen 161 – 155 g/km, samt Energieeffizienzkategorie «C», halten sich auch im Rahmen. Auch keine «VERY BRITISH GANGSTER» Ansage das Ganze aber trotzdem mag es doch jeder, wenn sein Wagen Umwelt und Portemonnaie schonend im Alltag unterwegs ist, weil einem eben keine Schutzgelderpressung in jeder Strasse am Start als «VERY BRITISH GANGSTER» unendliche Einnahmequellen ermöglichen.

Produziert wird das MINI JCW Cabrio F57 übrigens wie sein Vorgänger in Oxford, im März 2021 erfolgte die hier nun getestete Modellpflege bei BMW/MINI LCI. Und à propos VERY BRITISH GANGSTER: Wie hoch ist die Kriminalitätsrate in Oxford? 108 pro 1.000 Einwohner. Insgesamt hat die Polizei in den letzten 12 Monaten 16.620 Straftaten registriert – fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit liegt die Gesamtkriminalitätsrate in der Stadt bei 108 pro 1.000 Einwohner verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 89. Yes, yes, yes.

A VERY BRITISH GANGSTER (gleichnamiger Film) übrigens ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 über eine der gefährlichsten Verbrecherfamilien Großbritanniens und ihre magnetischen, überlebensgroßen Anführer, Dominic Noonan (alias Lattlay Fottfoy).

Was bleibt also?
Nun, gefährlich wie so ein Gangster ist der MINI definitiv nicht. Viel mehr gefällt mir nun gegen Ende meines Tests und Fahrerlebnisses die Spreizung des «kleinen» MINI JCW Cabrio. Der MINI geht ganz einfach noch immer gut, ja gar toll, ums Eck und mag es eben auch mal zackig. Wenn das Zackige nicht gefragt ist ertappe ich mich selbst dabei, dass ich mit dem MINI JCW Cabrio eben auch gut und gerne flanieren kann, denn mit der kompletten Plattform samt Antriebsstrang, 2 Liter Maschine und Achtgang DKG ja nichts anderes als kleinster BMW generiert das Auto einfach gute harmonische «fahre mich bitte jeden Tag» Gefühle samt einfach netten Gimmicks bis in die Details mit «Always Open» Timer samt Wetterapp mit Regenradar.

Der Preis: Für die Grundausstattung CHF 45’200.00, Sonderausstattung CHF 14’560.00. Das ergibt einen Neupreis inkl. MwSt. von CHF 59’760.00 – für unseren Testwagen in „Rebel Green“, was für einen VERY BRITISH GANGSTER sicher kein Hindernis darstellen sollte.

Der OneMoreLap-Konfigurationstipp zur Optik:
MINI John Cooper Works CABRIO, Schaltgetriebe, John Cooper Works Trim, in der Farbe Zesty Yellow, Verdeck MINI Yours, Motorhaubenstreifen schwarz, Leder Chester Malt Brown, MINI Interior Aluminium, Connected Navigation Plus, Comfort Plus, Fahrerassistenzpaket Plus für summa summarum Listenpreis CHF 55’120.

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