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Audi SQ8 Facelift 2024 – 4.0 TFSI V8

Der Q8 ist für uns kein unbeschriebenes Blatt, wir hatten schon das Vergnügen mit dem Q8 50 TDI, drei Jahre später hat uns die Kraftvolle „Rennkuh“, der RS Q8 besucht. Im Sommer 2022 haben wir uns das Q8 Paket als Plug-in-Hybrid, genauer als 60 TFSI e angeschaut. Nach der kürzlichen Modellpflege „Facelift“, die neu gestaltete Scheinwerfer / Heckleuchten mit bringt, sowie eine aufgefrischte Front- und Heckpartie, kommt der Q8 nun in der SQ8-Variante zu uns, die wir bisher noch nicht kannten. Ist sie die goldene Mitte?

Nebst dem Facelift, gibt es weitere 506 Gründe, um exakt zu sein 507 (PS) die man aus dem Triebwerk entlocken kann. Für diejenigen, die sich auch noch im Jahre 2024 mit einem 4.0-Liter-V8 fortbewegen wollen, lässt Audi mit einem maximalen Drehmoment von 770 Newtonmeter keine Zweifel aufkommen, dass man die richtige Wahl getroffen hat. Auch in den 4.1 Sekunden, in denen es von Stillstand auf Tempo 100 geht, bleibt kaum Zeit über Alternativen zu grübeln. Es sei den, man ist komfortabel unterwegs ➔ Drive Mode: comfort. Da kann es sein, dass der V8 nach dem Zauberspruch «COD» zu einem 2.0-Liter 4-Zylinder wird. Nein, „COD“ steht nicht für „Call of Duty“, bei Audi geht es um die bedarfsgerechte Zylinderabschaltung, nämlich „cylinder on demand“.

Mein Bruder fährt hauptsächlich elektrisch und erzählt uns oft in der Familie, wie es für ihn ist, wenn er wieder mal einen leistungsstarken Verbrenner fährt. Gerade bei einem bestimmten Szenario hatte ich immer Mühe, seine Begeisterung nachzuvollziehen und war eher skeptisch.

Ich erkläre es euch kurz: Man fährt auf einer kurvenreichen Strasse ohne Mittellinie, nur die Fahrradspuren sind gelb markiert. Ein Velofahrer ist auf unserer Seite, und wir möchten ihn überholen und schnell wieder auf unsere Spur zurückkehren. Mein Bruder erzählte mir kürzlich, dass er genau dieses Szenario mit einem Audi Q8 50 TDI (3.0-Liter-Diesel) erlebte und den Überholvorgang abbrechen musste. Er ist es gewohnt, sofort die volle Leistung unter dem Gaspedal zu haben, aber in diesem Fall spürte er eine Verzögerung.

Ich konnte das später selbst nachvollziehen. Es fühlte sich an, als würde es ewig dauern, bis die 507 PS wirklich abrufbar waren. Der Motor musste alle Zylinder aktivieren und das Getriebe die Gänge sortieren, bevor es endlich losging. Man findet sich plötzlich im „Klassenzimmer der Überholwegberechnung“ wieder, anstatt einfach kurz zu überholen. Versteht mich nicht falsch, es liegt nicht an mangelnder Leistung, davon gibt es mehr als genug. Aber die ein bis zwei Sekunden Verzögerung können entscheidend sein. Vielleicht wäre ein „Sport Response“- oder „Boost“-Button in solchen Momenten hilfreich. Solche Dinge muss man einfach erlebt haben, bevor man sie glaubt.

Bleiben wir bei der kurvenreichen Strasse, um über das Fahrwerk zu sprechen. Die elektromechanische Wankstabilisierung (eAWS) hält die 2,4 Tonnen des SQ8 stets stabil, sodass er sich mühelos und ausbalanciert durch die Kurven bewegen lässt. Die adaptive Luftfederung in der Sportausführung ist serienmässig, aber für das erweiterte Fahrwerkspaket mit eAWS und Sportdifferenzial kommt noch eine vierstellige Summe dazu (CHF 6’270). Das Fahrverhalten ist grossartig und kaum mit den gewaltigen Dimensionen des Fahrzeugs in Einklang zu bringen.

Eines Abends packte mich die Lust, also schnappte ich die Kamera, das Objektiv und die Autoschlüssel und los ging es. Ich wollte Fotos für den Testbericht machen, aber auf der Suche nach dem perfekten Spot kam die Freude am V8-Motor auf. Ich habe alle Fahrmodi ausprobiert, und – wie sollte es anders sein? – ich blieb im Sportmodus hängen. Hier zeigt der SQ8, was er wirklich kann. Nachdem die Fotos im Kasten waren, wählte ich für die Heimfahrt die Autobahnstrecke – und auf einem unbegrenzten Abschnitt in Deutschland durfte der V8 mal richtig durchatmen und gegen die „virtuelle Wand“ bei 250 km/h fahren, da dort abgeregelt ist.

Der Innenraum unseres Testwagens wurde von Audi Exclusive mit einem harmonischen Farbkonzept veredelt. Mattes Carbon als Zierleisten, schwarzer Klavierlack auf der Mittelkonsole und am Armaturenbrett. Besonders gefallen haben mir die blauen Kontrastnähte, die dem Fahrzeug einen eigenen Charakter verleihen. Audi ist auch für seine grossartigen Matrix-LED-Scheinwerfer bekannt, die besonders im Dunkeln auffallen. Dank der HD-Matrix-LED-Technologie mit zusätzlichem Laserlicht und den digitalen OLED-Rückleuchten kann man nun die Lichtsignaturen verändern. Audi bietet vier verschiedene Lichtsignaturen an, wobei sich sowohl die Scheinwerfer vorne als auch die Rückleuchten verändern – eine Funktion, die beim Audi S8 nur an den Heckleuchten vorhanden ist.

Was bleibt also?
Eindrücklich, was die deutsche Ingenieurskunst im Automobilbau auf die Räder stellen kann. Die Ingolstädter haben mit dem SQ8 eine Punktlandung hingelegt, die voll ins Schwarze trifft, und der V8 hat sich bei mir einen festen Platz im Herzen gesichert. Die Leistungsentfaltung, untermalt vom dezenten, aber präsenten V8-Donner, hat diesen Platz absolut verdient. Fahrdynamisch sortiert sich der SQ8 zwar unter seinem schnelleren RS-Bruder ein, doch preislich liegen die beiden, fertig konfiguriert, kaum auseinander. Der Basispreis für den Audi SQ8 liegt bei CHF 136’200.–, unser Testwagen in „Gletscherweiss Metallic“ mit optionaler Ausstattung kommt auf CHF 196’711.–. Das sind „nur“ CHF 2’000.– Unterschied im Vergleich zu dem RS Q8, den wir damals getestet haben. Der Verbrauch lag bei sportlicher Fahrweise im Schnitt bei 12,1 Litern pro 100 Kilometer.

Der OneMoreLap-Konfigurationstipp zur Optik:
Aussenfarbe in „Goodwoodgrün Perleffekt“, Leichtmetallfelgen Audi Sport, Vielspeichen S-Design, schwarz metallic, glanzgedreht“ in 10J x 23 Reifen 285/35 R23, digitale OLED-Heckleuchten, Optikpaket schwarz plus

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