Das kleine M ganz gross? Ja!
Der M2 ist nicht mehr nur der Einstiegs-M2, sondern echte Grösse – echte Grösse. Jetzt kann man genau hier ansetzen und anfangen über Grösse und Gewicht zu meckern, aber wozu? Leichter wird er dadurch nicht, rumtragen tun die meisten ihren M2 auch nicht, also nehmen wir ein paar Kilometer auf der Autobahn zum Eingewöhnen.
Ich für meinen Teil mit meinen knapp 176 Zentimetern und unter 70 Kilogramm brauche nicht mehr Fahrwerk um ihn als perfekten Langstreckenbegleiter zu bezeichnen. Adaptives Fahrwerk sei Dank. Genial. Bequeme Sportsitze und trotzdem ein wirklich gutes, entspanntes Fahrwerk im Komfortmodus. Klar, es geht noch komfortabler, aber das hatten wir schon im M240i xDrive Coupé.
Deshalb. Auf der roten M1 Taste programmiere ich alles auf Sport und die M2 Taste eben MDM usw. wie es sich für ein echtes «M Bürschteli» sicher gehört. Ein wunderschönes Lenkrad mit den Karbonapplikationen, den Karbonschaltwippen und den schon erwähnten roten Tasten. Überhaupt ist das Interieur in Qualität und Anmutung dem Buchstaben würdig. Einfach schön. Man merkt es. Ich gebe zu, ich bin erst eingestiegen, das Auto hat mich gepackt.
Es ist und bleibt mein Lieblingsbuchstabe im Alphabet. ///M. Teilweise schwierige Formensprache bei den BMW’s hier auch bei den M-Modellen dort, die Diskussionen um Mehrgewicht etc. und Elektrifizierung etc. pp. Diese sehr kalte Winterwoche meistere ich in weisser, eisiger Landschaft mit dem alpinweissen M2.
Als echter M-Jünger, wenn auch in die Jahre gekommen, versuche ich mich hier an einer wohl gut 20 Jahre jüngeren Käuferschicht zu orientieren. Diese Zukunft will App’s und Konnektivität, das ist mit dem G Modell auch beim M2 absolut offensichtlich geworden. Und es ist auch richtig gut umgesetzt, das muss ich als Liebhaber analoger Anzeigen und auch mal softwarefreier Autos zugeben.
Die meisten meiner jüngeren Kumpels haben sich teilweise schon wieder von den M2 der F-Baureihe verabschiedet und schielen Richtung Zuffenhausen. Schande! Schande! Nun, bei mir ist das anders, bald so alt, dass ich meine Krankenkasse nicht mehr wechseln kann, und so bleibe ich auch automobilistisch bei BMW. Meine Sucht, meine alten M Schätzchen und diese geniessen Winterpause das heisst kriegen nur dann Freilauf wenn kein Salz auf der Strasse ist.
Am Vortag bei unter null Grad Zelsius in Dielsdorf den grossen neuen M2 abgeholt und irgendwie schon nach wenigen Kilometern lieb gewonnen. Fühlt sich an als ob ich im Rennsimulator sitze, das grosse Display im Innenraum ist wohl nur marginal kleiner als das meines Rennsimulators. Hmmm. Nicht schlecht, aber irgendwie wie von einem anderen neuen Stern kommt dieser BMW daher. Schnell ist alles eingestellt, das Handy gekoppelt Android Auto in meinem Fall oder auch auf Wunsch das Carplay gestartet. Auch das Headup-Display lässt sich so hoch einstellen, dass ich es mit meinen nur 176 Zentimetern aber maximal tiefer Sitzposition perfekt nutzen kann. Geschwindigkeit im Blickfeld. Sehr wichtig bei diesem Auto. ISA hilft auch 😊 Smiley gesehen? So viel zur Kritik.
Mir gefällt einfach, wie man das Auto bedienen und einstellen kann, egal ob über den Drehregler/Controller oder über den richtig guten Touchscreen. Das ist wirklich Klasse gemacht von BMW oder eben auch von der M GmbH. Schön das man den Auspuff fix einstellen kann. Sch… das das bei der Intelligent Speed Assistance (ISA) ab Mitte 2022 bei allen Neufahrzeugen aller Marken nicht mehr möglich ist. So muss bei jeder Fahrt im BMW M2 lange «SET» gedrückt werden, die einzige und effektivste Möglichkeit ISA zu deaktivieren bis eben zur nächsten Fahrt.
Autobahn und Freilauf.
Weiter oben Angekündigt: Kilometer auf der Autobahn. Heute geht’s ins Büro. Als Gastautor verdient man seine Brötchen schliesslich woanders. Wir fahren durch die Nacht und den Süden Deutschlands, vorbei an Stuttgart und Würzburg über die Kasseler Berge ins Flachland zwischen Dortmund und Hannover. Der M2 wird also heute für mich zum Langstreckenheizer mit wirklich maximal gutem Strassenfeedback und maximal flachem Heizen tut heute auch nur die Heizung wegen Aussentemperaturen von deutlich unter dem Gefrierpunkt.
M Driver’s Package habe ich schon im Vorfeld dem Datenblatt entnommen. Der kleinste aktuelle M wäre demnach für 285kmh gut. Wäre. Wären da nicht die Winterreifen und einfach viel zu kalte Bedingungen für diese Art von Tiefflug. Highlight werden heute wohl die Kasseler Berge sein, denn durch die veraltete Trassierung mit wirklich sehr engen Kurvenradien, starken Steigungen von bis zu 8% und vielen Steigungswechseln ist diese sechsspurige Autobahn unser Revier. Schon beim Bau war die Streckenführung umstritten.
Es ist einfach toll, wie der M2 das zurückgibt, was man von einem Auto in dieser Klasse erwartet. Die Strecke ist Salztrocken teils schneeweiss vom Salz, der Übergang am Fahrbahnrand geht in Eis über, die Karosseriefarbe nimmt das auf und die schwarzen Felgen und ein paar weitere Applikationen in schwarz sind bald der Mix dazwischen in hellgrau. Dann ROT. Alarm. Schnell sind die 52 Liter Tankinhalt aufgebraucht.
Beim Umrunden des Wagens während des Tankens fallen mir die riesigen Räder mit 275er vorne und 285er hinten auf – riesige Schlappen in den noch viel grösseren Radhäusern. Aha, deshalb liegt das Auto so wunderbar und fährt sich fast wie ein GT «Renner». Dann ist da noch das Carbondach als weiteres aber einziges Carbonhighlight bei dieser Konfiguration. Schön gemacht. Und Bestellwillige können aus dem Performance Programm munter in Carbon nachschärfen. Ein gelungenes Teileprogramm für einen tollen Renner.
Die Kurve(n) und die Landstrasse im M-Land.
Auf dem Rückweg will ich wissen, wie sich das Auto auf der Landstrasse anfühlt und erkunde eine für mich völlig neue, unbekannte Gegend. Dort war ich noch nie. Umgebung Nationalpark Kellerwald-Edersee, die Region Lichtenfels hinunter nach Marburg südwestlich von Kassel Richtung Frankfurt eben ohne Autobahn. Diverse Schnell- aber auch Landstrassen aller Art. Wiedererwartend ist es auch hier überwiegend trocken, weiss vom Salz, ich geniesse viele, viele Kilometer mit MDM, die Reifen auf guter Temperatur der Wagen gibt einem genau das zurück was man von so einem M eben in jeder Kurve erwartet.
Der Traktionsaufbau und eben auch -abbau ist so plastisch fühlbar und gut definiert, dass man das dann auch bei spontan auftretender Nässe in schattigen Waldpassagen und dann eben deutlich geringeren Geschwindigkeiten super nutzen kann – das konnte die F-Serie bei weitem nie so gut. Man kann es gut ausprobieren und das Auto zeigt sein Gesicht wie einer der grossen M3/4 und verhält sich als M2 genau oder sehr ähnlich mit der Art und Weise wie das Heck einhakt à la M3/M4, was einen deutlichen Unterschied in der Art und Weise bedeutet, wie der M2 Traktion findet und wieder aufbaut als G gegenüber F Generation.
900 kg auf der Vorderachse und das Gewicht einer anderen grossen Kuh auf der Hinterachse, eben 800 kg. Nochmals: er ist sehr schnell die PS sind auch gut versteckt aber dann genau immer voll hier auf Punkt wenn man den «Pin» betätigt. Slow-in, Fast-out Methode und die Kurve gelingt, Power ist eh da, ist so typisch für solche Autos; geht halt nicht anders das Ergebnis ist ein frühes Übersteuern speziell halt bei Nässe und MDM Programm – das ist lustig das ist ///M. Ich denke BMW korrigiert oder besser gesagt schärft das dann mit Auftrag an die M-GmbH zumindest in einer weiteren der CS Version noch einmal gut nach.
Apropos M3/M4: Die Technik – etwa das Fahrwerk, der 3,0-Liter-Biturbo-Reihensechszylinder (S58) und die Brake-by-Wire-Bremsanlage (380-mm-Scheiben und 6-Kolben-Sattel vorn, 370-mm-Scheiben hinten) – stammt komplett von den grossen Geschwistern, wird hier aber in eine gedrungenere Karosserie gesteckt. Auch die Spurweiten sind fast identisch, allerdings kommt der M2 mit elf Zentimetern weniger Radstand aus. Das macht ihn giftiger und spritziger, wenn auch nicht ganz so giftig und spritzig wie seinen Vorgänger.
Wow die Zeit ist wie im Fluge vergangen bei Frankfurt geht es zurück auf die AB es sind die beiden linken Spuren fast immer frei jetzt bremst uns nur der Speedindex der Winterreifen, schnell ist Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart hinter mir hat sich auch wieder der nächste Tankwart mit mir verbrüdert. Nix da. Nur noch knapp 50 Liter zu tanken. Jeder Cent gut investiert. Das Auto macht Spass, in jeder Situation, in jedem Drehzahlbereich, Eco, Comfort, Sport und Sportplus. Danke M-GmbH.
Empfehlung?
Unbedingt kaufen! Vermutlich der letzte M mit reinem Verbrennungsmotor. Liebhaber warten wohl auf den CS. Aber für den Alltagsspass – kaufen.
Die Daten
M2 Coupé, Fahrzeugdaten Zylinder/Hubraum: 6 / 2.993 ccm Motor: 338kW (459PS)/550Nm. Leergewicht: 1.833 kg Türen/Plätze: 2/4. Lackierung: Alpinweiss uni Polster Leder ‚Vernasca‘ Schwarz Exklusivakzente. Grundausstattung CHF 91’300.00, Gesamtpreis CHF 109’290.00 (Preise inkl. MwSt.)
Leder ‚Vernasca‘ Schwarz/Exklusivakzente CHF 380.00, Komfortzugang CHF 700.00, M Compound-Bremse, rot hochglänzend CHF 380.00, M Leuchten Shadow Line CHF 320.00, M Carbondach CHF 3’300.00, Sonnenschutzverglasung CHF 490.00, Sitzverstellung, elektrisch, mit Memory CHF 1’210.00, M Interieurleisten Carbon Fibre CHF 1’260.00, Adaptiver LED-Scheinwerfer CHF 820.00, Driving Assistant CHF 1’080.00, Aktive Geschw.Regelung m.Stop&Go CHF 760.00, Parking Assistant CHF 760.00, Harman/kardon Surround Sound System CHF 700.00, BMW Live Cockpit Professional CHF 1’330.00, M Sportsitze CHF 1’260.00, M Hochglanz Shadow Line CHF 130.00, M Driver’s Package CHF 3’110.00, Total Sonderausstattung CHF 17’990.00.
Die onemorelap Konfiguration
Hier mal ein Blick über die Konfiguration und Konfigurator hinaus. Wahrscheinlich der perfekte Cousin, der BMW M4 CSL. Leider sündhaftteuer. Der M2 ist da der Realist, der für jede Fahrt gut, schnell und eben der preiswerteste ist aller GmbH Autos, der M3 Touring wohl meine Wahl als Mitte Vierziger wegen Allradantrieb und Variabilität, aber schön war der Ausflug mit und zurück zum M2 als das Auto für junge und jung gebliebene Sportwagen begeisterte! So viele tolle ///M.
Weitere Impressionen: