Endlich ist er da. Nach viel PR-Salamitaktik und einem Konzept da, einem Preview hier und einer geplanten Mitfahrt im Rahmen des 24-Stunden-Rennen, aus der leider nichts wurde, können wir verkünden: Der neue MINI John Cooper Works GP 3 kommt 2020 und wird genau so wie erwartet. Schauen wir uns einige Details zusammen an.
Der neue MINI John Cooper Works GP wird in der Schweiz zu einem Preis von CHF 52’900.- angeboten. Was bekommt man dafür?
Hauptzutat: Ein 306 PS (und 450 Nm) starker Vierzylinder-Turbomotor beschleunigt den auf dem MINI 3-Türer basierenden Zweisitzer in nur 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Das ist Leistungsplus gegenüber dem MINI John Cooper Works von 75 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 265 km/h.
Weitere Zutaten: Ein modellspezifisches, auf maximale Performance ausgelegtes Ölversorgungs- und Kühlkonzept, eine Sport-Abgasanlage die trotz OPF für emotionsstarken Sound sorgen soll, eine mechanische Differenzialsperre für die Vorderräder, eine eigenständige Fahrwerkskonstruktion und –abstimmung mit Tieferlegung um 10 mm gegenüber MINI John Cooper Works, eine leistungsfähige Sportbremsanlage und der vielleicht kontroverseste Punkt: ein 8-Gang Steptronic Sportgetriebe.
Eine Wandlerautomatik im sportlichsten MINI aller Zeiten? Keine Option auf eine Handschaltung? Verrückte Welt. Doch MINI verspricht, dass eine neue Getriebesteuerung eine besonders sportliche Schaltstrategie ermöglicht. Wir sagen: Weder das DKG aus dem Cooper S, noch die Handschaltung hätte das Drehmoment ausgehalten, somit musste die 8-Gang-ZF-Automatik aus dem BMW Regal her. Weg des geringsten Widerstandes. Ob das belohnt werden wird?
Was steckt hinter dieser speziellen Abstimmung des 8-Gang Steptronic Getriebes für den GP? Unter anderem schärfere Bremsrückschaltungen und direkte Mehrfachrückschaltungen bei starken Beschleunigungsvorgängen. Im automatischen Sportmodus (Getriebegasse DS) werden ausserdem ein erhöhtes Drehzahlniveau, eine direkte Rückmeldung auf Schaltbefehle und eine nochmals gesteigerte Schaltdynamik spürbar. Wir werden das sehr kritisch beäugen und testen.
Optisch erkennt man den GP von Weitem. Doch nicht alles ist Show & Shine, viele Modifikationen leisten einen wesentlichen Beitrag zu seinen Fahreigenschaften. Die detailliert modifizierte Karosserie optimiert vor allem die aerodynamische Balance sowie die gezielte Zufuhr von Kühlluft zu den Antriebsaggregaten und dem Bremssystem.
Ein exakt aufeinander abgestimmtes Paket zur Verringerung des Auftriebs bilden dabei der grosse Dachspoiler mit doppelter Flügelkontur, die modellspezifische Ausführung der als Blackband bezeichneten Frontschürzen-Einfassung und die Frontspoilerlippe des neuen MINI John Cooper Works GP. Im Vergleich zum MINI John Cooper Works werden die Auftriebswerte an der Vorder- und an der Hinterachse deutlich reduziert.
Die Frontschürze weist darüber hinaus besonders gross dimensionierte Lufteinlässe auf. Der weit über die Seitenlinie hinausragende Dachflügel spielt eine zentrale Rolle bei der Optimierung der fahrdynamischen Eigenschaften. Mit seinem umgekehrten Flügelprofil erzeugt er bei geringstmöglichem Luftwiderstand ein Höchstmass an Abtrieb, um das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten auf die Fahrbahn zu pressen.
Zu den optisch unverwechselbaren und für die Aerodynamik-Eigenschaften bedeutsamen Besonderheiten gehören ausserdem die grossflächigen und markant ausgestellten Radlaufblenden des neuen MINI John Cooper Works GP. Sie ermöglichen es, den Einsatz besonders grosser Spurweiten und breiter Räder mit einer optimierten Luftführung im Seitenbereich des Fahrzeugs zu kombinieren.
Die Radlaufblenden werden in einem speziellen Herstellungsverfahren und in einer erstmals von der BMW Group genutzten Materialkombination aus einer Thermoplast-Unterstruktur und einer Aussenschale aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt. Dabei geht intelligenter Leichtbau mit einem nachhaltigen Einsatz von Ressourcen einher. Als Rohstoff für die aus einem besonders leichten CFK-Vlies bestehenden Aussenschalen dient veredeltes Recycling-Material aus der Produktion des BMW i3 und des BMW i8.
Die individuelle Nummerierung mit den Ziffernfolgen „0001“ bis „3000“ wird in einem neu entwickelten Lacktransfer-Verfahren auf die Oberflächen der vorderen Radlaufblenden aufgebracht.
Innen gibt es nur zwei Sitzplätze. Gut so. Die Interieurleiste auf der Beifahrerseite trägt die Nummerierung des jeweiligen Fahrzeugs. Sie wird im 3D-Druck-Verfahren individuell für jeden der insgesamt 3 000 Extremsportler angefertigt.
Die in Chili Red lackierte Aluminium-Querstrebe hinter den Sitzen ist wieder da, wunderbar! Sie dient als Abschirmung, um zu verhindern, dass Gepäckstücke bei starken Bremsmanövern nach vorn rutschen. Natürlich ist sie auch ein absoluter Blickfang.
Neu und sehr interessant ist ein serienmässiges digitales Instrumentendisplay auf der Lenksäule. Auf dem hochauflösenden 5 Zoll-Farbdisplay wird die Fahrgeschwindigkeit sowohl in Ziffernform als auch mittels Skala angezeigt.
Die modellspezifische Darstellung umfasst die temporäre Rückmeldung und die dauerhafte Anzeige nach dem Aktivieren des GP Mode. Dauerhaft ist am oberen Rand des Displays ein GP Logo zu sehen. Die Grafik-Animation vor dem Fahrzeugstart zeigt ein modellspezifisch gestaltetes Bild einschliesslich GP Logo.
Der neue MINI John Cooper Works GP wird auf der Los Angeles Auto Show (22. November bis 1. Dezember 2019) erstmals öffentlich vorgestellt und anschliessend in einer auf 3’000 Einheiten limitierten Auflage im MINI Werk Oxford produziert.
Die Auslieferung an Enthusiasten rund um den Globus beginnt im März 2020. Der neue MINI John Cooper Works GP wird in der Schweiz zu einem Preis von CHF 52’900.- angeboten.
1 Kommentar