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Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Egal ob Wolf im Schafspelz auf der Autobahn oder adretter Begleiter bei Business-Meetings, der BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury musste im OneMoreLap-Test zeigen, was in ihm steckt.

Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Mit über 14 Millionen ausgelieferten Exemplaren seit seiner Markteinführung ist der BMW 3er der meistverkaufte BMW und bildet mit etwa 25 Prozent (Limousine & Touring) des Gesamtfahrzeugabsatzes die erfolgreichste Modellreihe der Marke BMW.

Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Letztes Jahr ganz dezent gefaceliftet (oder LCI für Life Cycle Impulse in der BMW Sprache), rollt unser Testwagen in Mineralweiss Metallic daher. Weiss und ganz unschuldig? Nicht ganz. Unter der Haube steckt ein BMW TwinPower Turbodiesel mit 312 PS und 630 Nm, allerdings gut versteckt unter der schön-geschwungenen 3er Touring Karosserie, die in unserem Falle dank adaptivem M Fahrwerk 10 Millimeter näher am Asphalt schnuppert und auf optionalen 19-Zoll Alufelgen rollt. Vollendet wird das Wolf im Schafspelz Image mit zwei dezenten Auspuffendrohren links, ganz im Gegensatz zum Vorgänger E91, bei dem zwei Einzel-Endrohre den schnellsten Diesel in der 3er-Modellpalette entlarvten.

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Ein Erkennungszeichen der Facelift-Modelle sind die geschwungenen und nun serienmässigen LED-Rückleuchten, welche optisch die Fahrzeugbreite betonen. Neu sind ebenfalls überarbeitete LED-Tagfahrlichter vorne und optionale, in unserem Testwagen verbaute, Voll-LED-Scheinwerfer. Diese sind noch effizienter als die bisher angebotenen Xenon-Scheinwerfer und schärfen darüber hinaus auch den grimmigen Blick unseres Diesel-Power-Kombis. Gefällt!

Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Genug der Fakten und optischen Impressionen, es steht nicht umsonst Fahrbericht im Titel dieses Artikels. Also rein in die gute BMW-Stube, Startknopf drücken und los. Der BMW meldet sich leise zum Dienstantritt. Der Wählhebel der 8-Gang-Sport-Automatik in D und wir dieseln los. Schon ab 1500 Umdrehungen steht der gesamte Drehmomentberg von 630 Newtonmetern an und schiebt den Kombi emotionslos aber effektiv voran. xDrive ist sinnvollerweise serienmässig an Bord, denn mit Heckantrieb würde wohl viel Power unverbraucht verpuffen. Lässt man den 3er aus dem Stand auf Tempo 100 sprinten, fällt die 100 km/h Marke nach nur 4,9 Sekunden, also nur 0,6 Sekunden langsamer als der Topathlet BMW M3.

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Doch wer nur geradeaus fährt, verpasst das Schönste an einer OneMoreLap. Kurven. Also den Fahrdynamikschalter in Sport (Sport+ ist nur in den M Sport Modellen an Bord), die Dämpfer des adaptiven M Fahrwerks verhärten sich, die Gaspedalkennlinie wird bissiger und die Automatik hält die Gänge in einem höheren Drehzahlbereich. So spürt man in Kurven dank der direkten Lenkung viel Rückmeldung, was dem Fahrer erlaubt, sich im richtigen Moment durch dem Drehmomentberg aus der Kurve hinauskatapultieren zu lassen. Dazu hilft die gelungene Abstimmung des Allradantriebs, die Unter- und Übersteuern geschickt vermeidet. Präzise und schnell, also auch in Kurven.

Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Wie man im eingebunden Video oben sehen kann, brilliert der BMW 335d xDrive Touring F31 LCI als Power-Cruiser auf der Autobahn. Kommt ein Abschnitt ohne Geschwindigkeitsbeschränkung, besticht er durch seine unglaublichen Zwischenspurts. Doch da kommt auch einer unserer Kritikpunkte hervor, denn besonders auf der Autobahn möchte man die verschiedenen Attribute der Fahrprogramme vermischen können. So darf das Fahrwerk ruhig im Comfort-Modus bleiben, während andere Einstellungen wie die Gaspedalkennlinie gerne sportlich sein dürften. Doch eine individuelle Zusammensetzung der Attribute lässt BMW leider nicht zu.

Fahrbericht: BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury

Wo der M3 vorher zum Vergleich der 0-100 km/h Sprintzeit herhalten musste, ist er im Emotionskapitel nicht annähernd in Reichweite. Der 335d bereichert zwar das Cockpit im Fahrprogramm Sport mit allerhand künstlichen Geräuschen, die auf Langstrecken ermüden, aber ansonsten werden nur durch die guten Fahrleistungen Emotionen geweckt. Gleichzeitiger Fluch und Segen beim Diesel.

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Im Innenraum fühlt man sich gut aufgehoben, die optionalen Sportsitze bieten eine angenehm tiefe Sitzposition, guten Seitenhalt und sind ihren Aufpreis definitiv wert. Alle Instrumente sind übersichtlich und gut ablesbar. Ganz BMW typisch findet man sich im fahrerorientierten Cockpit schnell zurecht und alle wichtigen Funktionen sind optimal zugänglich. Da bei uns nicht an Sonderausstattung gespart wurde, eröffnet uns das Panorama-Glasdach faszinierende Ausblicke in den Sternenhimmel und sorgt bei Bedarf auch für frische Luft. Ebenfalls optional sind die lederbezogene Instrumententafel, die Interieurleisten aus Esche und das braune „Dakota“ Leder. Perfekt verarbeitet und das Leder wunderbar riechend, fast wie in der Oberklasse.

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Die Bayern packen nach Wunsch aber auch ganz schön viel Technologie in den 3er, so sind ein hochauflösendes Head-Up Display, ein Parkassistent für Längs- und Querparken mit 360-Grad Kameradarstellung und diverse Fahrassistenzsysteme (Auffahrwarnung, Personenwarnung, Müdigkeitswarnung sowie Spurverlassenswarnung) an Bord. Zusätzlich kommt die aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion, die anhand der vorgegebenen Wunschgeschwindigkeit und des gewünschten Abstands zum Vordermann automatisch die Geschwindigkeit anpasst. Das Besondere: Der definierte Abstand wird auch im stockenden Verkehr und im Stau bis zum Stillstand eingehalten. Die Systeme arbeiten im Vergleich zur Konkurrenz sehr angenehm, ohne jegliches ruckeln oder unschönen, groben Eingriffen.

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Das optionale Harman Kardon System beschallt die Insassen mit seinem 600 Watt starken Digitalverstärker, neun Kanälen und 16 Lautsprechern. Zusammen mit der einfachen Konnektivität über das 8,8 Zoll grosse Display (kommt optional mit dem Navigationssystem Professional) ist es ein Leichtes, sein iPhone einzubinden und die eigenen Klänge durch das Audiosystem zu jagen, während man über die Autobahn fliegt.

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Unser Verbrauch während der Testphase lag bei 7,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Der Testwagenpreis liegt bei CHF 97’240, der Einstiegspreis für den BMW 335d xDrive Touring mit der Sport-Automatik Steptronic liegt bei CHF 66’150. Mein Fazit zum getesteten BMW 335d xDrive Touring F31 LCI Luxury gibt es im eingebunden Video oben.

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