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Seat Leon Cupra R Sportstourer (ST)

Der Seat Leon Cupra R Sportstourer (ST) steht vor uns. Bei OneMoreLap nun nach dem 280er, dem 300er und dem Cupra ST 370 nun also die vierte Leon Cupra-Version. Seat behauptet nun, diese Version sei die perfekte Lösung für Fahrer, welche den hohen Nutzwert und die Familientauglichkeit eines kompakten Kombis mit der Performance eines «echten» Sportwagens kombinieren wollen. Stimmt das? Das und mehr schauen wir uns heute an. Einsteigen und los!

Da war doch was mit der Eigenständigkeit von Cupra? Stimmt! Sportderivate von Seat laufen seit einiger Zeit nun eigentlich unter der eigenen Marke Cupra mit eigenem Logo und anderer Namensgebung (siehe Cupra Ateca). Hier ist jedoch noch ein herkömmliches Seat Logo.

Des Rätsels Lösung: Da es sich beim Leon um ein «made by Cupra»-Modell und nicht um eine Eigenentwicklung handeln soll, bleibt es vorerst beim Seat Logo, immerhin im Cupra-Farbton.

Steigen wir also ein und fahren los, eine kurvige Landstrasse liegt vor uns. Nach einem kurzen Druck auf den pulsierenden Startknopf erwacht das Triebwerk zum Leben. Der bereits bekannte 2.0 TSI leistet hier 300 PS und 400 Nm (4,9 Sekunden für 0-100 km/h), doch wir stürzen uns erstmal auf die anspruchsvolle Landstrasse.

Anbremsen, runterschalten über die Schaltwippen und ein Lenkbefehl in die Kurve. Er lenkt gierig ein, fühlt sich handlich an und dank Allrad feuert es sich auch bedenkenlos wieder aus der Kurve heraus. Die adaptiven Dämpfer sind im entspannten Modus perfekt für die schnelle Hatz über wellige Landstrassen. Wir versetzen das ESP in den «ESP Sport» Modus und der Leon belohnt uns nun mit einem mitlenkenden Heck bei forcierter Fahrweise. Es macht Spass. Es macht sogar grossen Spass. Weit mehr als wir in einem Cupra jemals hatten..

Grund für das kurvengierige Fahrverhalten sind Detailänderungen an der Vorderachse und an der Hinterachse. Ein negativer Radsturz von zwei Grad sorgt dafür, dass Kurvengeschwindigkeit und Handling verbessert werden.

Dazu kommt der Allradantrieb, der zwar nicht frech-hecklastig ist, wie wir das uns teilweise wünschen würden, aber er macht unauffällig seinen neutral-ausgelegten Job. Zusammen mit der Lenkung und den neuen Brembo-Bremsen arbeiten die Komponenten absolut fehlerfrei. Perfekte Arbeit mit genügend Feedback für den Piloten.

Ebenfalls neu ist eine Cupra-Auspuffanlage, die nun endlich auch dem Kombi standesgemässen Klang und Nachblubbern entlockt. Optisch gefällt sie uns in schwarz und vierflutig weit besser als die ovalen Dualendrohre.

Nach einigen schnellen und fahrfreudigen Kilometern fällt auf, wie der Seat Leon Cupra R Sportstourer in Sachen Fahrfreude und Handling am weit teureren Audi RS4 Avant schnuppert und ihn in Sachen Agilität sogar in den Schatten stellt, dafür in der Längsdynamik nicht mithalten kann.

Natürlich kommt auch dieser Cupra nicht ohne den übermässig-nervigen Soundaktuator aus, gewisse Dinge ändern sich wohl nie. Geändert hat sich jedoch still und heimlich die Getriebewahl.

Endlich kommt nun ein 7-Gang-DSG zum Einsatz, was wir schon beim Cupra 300 und Cupra 370 by Abt gerne gesehen hätten. Es wirkt rundum moderner und bietet auf der Autobahn ein tiefes Drehzahlniveau, was sich in weniger Motorklang und weniger Verbrauch niederschlägt.

Als Cupra R hat der Sportstourer spezielle Anbauteile in Kupfer, der Cupra-Farbe bekommen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, uns gefällt es. Zusätzlich erhielt die Speerspitze der Leon Sportstourer zahlreiche Carbon Applikationen, wie die Frontlippe, den Dachspoiler, die Seitenschweller oder auch den Heckdiffusor. Sie dienen nicht nur der Optik, sondern erhöhen ebenfalls den Abtrieb und somit die Fahrdynamik.

Auch im Innenraum wurden diverse Kupferakzente gesetzt, das Logo am Lenkrad, die Umrandung der Lüftungsschlitze und die Ziernähte an den Sitzen sowie ebenfalls am Lenkrad sind nur einige der Akzente. Besonders hochwertig blieb das Alcantara-Lenkrad sowie der Alcantara-Gangwählhebel in Erinnerung. Die Schalensitze mit integrierter Kopfstütze sind fantastisch, bieten aber leider keine Lendenwirbelstütze.

Für Entertainment sorgt ein 8-Zoll-Navigationssystem zusammen mit dem optionalen BeatsAudio Sound System. Ebenfalls serienmässig ist das hochauflösende digitale Cockpit, welches dem Fahrer alle relevanten Daten anzeigt und je nach gewähltem Fahrmodus auch seine Darstellung komplett ändert. So ist im Cupra-Modus ein wirklich ansprechendes Layout zu sehen, wovon sich viele Premiumhersteller mit digitalen Tachos auch inspirieren lassen könnten (z.B. BMW).

Serienmässig ist auch das «Fahrassistenzpaket 4» mit automatischer Distanzregelung «ACC», Notrufassistent, Fernlichtassistent, Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Stauassistent und Verkehrszeichenerkennung.  Neben den Farbtönen «Magnetic Grey», «Midnight Black» und «Nevada White» gab es für den Cupra R Sportstourer mit «Blackness Grey» kurz auch eine exklusive Aussenfarbe, die leider auf das Modelljahr 2020 gestrichen wurde.

Was bleibt also?
Das Geplänkel mit den Marken Cupra und Seat ist zwar zunehmend verwirrend, aber das Fahrzeug ist fantastisch, bezahlbar, macht grossen Spass und verbindet die alltagstaugliche Kombiaussenform mit sportlichen Fahrleistungen. Am meisten beeindruckt hat uns der Spagat zwischen dem Fahrmodus «CUPRA» und «comfort». Diese liegen etwa so weit auseinander, wie das Gewicht einer Maus und eines Elefanten. Fantastisch!

Angaben zu Verbrauch & Preis
Der Verbrauch lag im Schnitt bei 8,4 Liter Benzin / 100 km. Der Basispreis für den CUPRA Leon R Sportstourer liegt bei CHF 55’400, unser Testwagen mit optionaler Ausstattung und abzüglich der „Advantage Prämie“ in der Aussenfarbe «magnetic grey» liegt bei CHF 54’347.

Der OneMoreLap-Konfigurationstipp:
Aussenfarbe «magnetic grey», Aussenspiegel in Glanzschwarz und Türgriffe in Wagenfarbe, Bremszange vorne und hinten in Schwarz.

Weitere Impressionen:

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